Für den FC Bayern München ging gegen Hoffenheim eine katastrophale Saison zu Ende. Erstmals seit 2012 bleibt der deutsche Rekordmeister wieder titellos. Hinzukommt die chaotische Trainersuche, bei der die Klub-Verantwortlichen immer mehr Absagen von möglichen Kandidaten kassieren.
Kein Wunder, dass Thomas Müller nach der 2:4-Pleite in Hoffenheim bedient war und klare Worte gegen Ende des Interviews bei Sky fand: "Wir müssen ein anderes Gesicht zeigen, um wieder voll angreifen zu können. Wir wollen jetzt raus aus der Saison und im Sommer neu anfangen. Wir schauen jetzt in die Zukunft."
Bedient dürfte auch Manuel Neuer gewesen sein, der gegen Hoffenheim vier Gegentore fing und gleichzeitig selbst nicht den besten Eindruck hinterließ. Beim 1:2-Anschlusstreffer der Hoffenheimer spielte er im eigenen Strafraum einen folgenschweren Fehlpass direkt in die Füße von Ilhas Bebou. Nach der Zwischenstation bei Andrej Kramarić schob Maximilian Beier ein.
Und auch beim Treffer zum 2:4-Endstand brachte ein Pass von Neuer Konrad Laimer im Münchner Strafraum unter Druck. Am Ende stand auch hier der Ballverlust und ein Hoffenheimer Treffer, dieses Mal durch Kramarić.
Die beiden Unsicherheiten haben auf X den Torwart-Experten Sascha Felter zu einer bitteren Prognose aus Sicht von Manuel Neuer verleiten lassen. Felter ist für seine Analysen zum Torwart-Spiel im Profibereich bekannt, schreibt unter anderem auch für "11Freunde". In einem Tweet nach Spielende verkündete er nun: "Rein sportlich gibt es derzeit keinen Grund, wieso Neuer bei der EM im Tor stehen sollte."
In einem weiteren Tweet, sagte er, dass er sich damit nicht nur auf das Spiel gegen Hoffenheim bezieht: "Da waren ganz komische Szenen gegen Leverkusen, Bochum, Stuttgart und auch in der CL dabei."
Gerade in der Champions League hatte zuletzt Manuel Neuer gegen Real Madrid im Hin- und Rückspiel zwar herausragende Paraden gezeigt, allerdings im Rückspiel Real ebenfalls durch einen Patzer wieder zurück ins Spiel gebracht. Damals hatte er einen Schuss von Vinícius Júnior nach vorne abprallen lassen, wo Joselu den Ball abstauben und ins Tor schießen konnte.
Dazu führt Felter noch die drei Gegentore auf, die Neuer Anfang Mai im Bundesliga-Spiel gegen Stuttgart gefangen hat.
Unumstritten ist Neuer also nicht, auch wenn Felter für seine harte Analyse auch viel Gegenwind bekommt. Für Manuel Neuer wird das aber wohl keine Konsequenzen haben. Bei Bundestrainer Julian Nagelsmann ist er für die Heim-Europameisterschaft in diesem Sommer gesetzt und auch beim FC Bayern besitzt er noch einen Vertrag bis 2025, gilt als absolute Stammtorhüter.