Erst am Dienstag hatten die Freiburger es geschafft, den FC Bayern mit 1:2 aus dem Viertelfinale des DFB-Pokals zu kicken. Am Samstagnachmittag hatten die Münchner dann die Chance, zum Gegenschlag auszuholen – was sie auch taten. Das Team von Trainer Tuchel gewann 1:0 in Freiburg und sicherte sich so den Platz an der Tabellenspitze der Bundesliga. Während die Mannschaft feierte, verscherzte Joshua Kimmich es sich hier jedoch deutlich bei einer Menge Menschen.
Grund waren Jubelgesten, die Kimmich nach Abpfiff in Richtung der Freiburger Fans gezeigt hatte. Nachdem Freiburgs Stürmer Michael Gregoritsch ihn daraufhin gepackt hatte, um ihn zu konfrontieren, artete der Konflikt auf dem Spielfeld etwas aus.
Mehrere Spieler aus beiden Vereinen kamen hinzu, gestikulierten wild und schubsten sich gegenseitig. Kimmich erhielt dabei genauso wie Freiburger Lucas Höler die Gelbe Karte und wurde anschließend vom Platz geführt.
Im Anschluss hagelte es Kritik von allen Seiten für den Nationalspieler. Besonders hart ging dabei jedoch Sky-Experte Dietmar Hamann mit Kimmich ins Gericht, wie "Sport1" berichtet. Der ehemalige Bayern-Profi prangerte an, dass er gerade als erfahrener Spieler professioneller hätte sein müssen. Die Niederlage am Dienstag gebe ihm zudem "nicht das Recht, die Freiburger Fans zu provozieren". Weiter wütete Hamann:
Dabei betonte der TV-Experte und ehemalige Bayern-Spieler auch die Bedeutung der kommenden Wochen für den Verein. Die Bayern sollten sich daher "auf sich konzentrierten", besonders mit "City vor der Brust", da es in der Champions League gerade knapp sei. Kimmichs Verhalten sei daher "einfach nur unnötig".
SFC-Spieler Nicolas Höfler gab nach dem Spiel ähnliche Töne von sich und sprach ebenso von einer Provokation. Auf Nachfrage des Interviewers betitelte er Kimmichs Verhalten zudem als "unsportlich".
Freiburgs Trainer gab sich dagegen recht gelassen. So erklärte Christian Streich das Jubeln mit dem "enormen psychischen Druck", unter dem der Bayern-Spieler offensichtlich stehe, sowie ihren wenigen Niederlagen.
Der Defensivmann selbst zeigte sich im Interview dagegen recht einsichtig, wobei auch er seine Aktion mit den vielen Emotionen begründete. Im Momenten des Sieges, der "brutal wichtig" gewesen sei, sei bei ihm viel abgefallen. Allerdings betonte Kimmich auch, dass es sich lediglich um eine Gegenprovokation gehandelt habe.
Demnach habe der Stadionsprecher in Freiburg schon bei der Ankunft der Münchner das Spielergebnis vom Pokalspiel angesagt. Während des Aufwärmens sei dann zusätzlich ein zehnminütiger Bericht über Freiburgs Sieg und Bayerns Niederlage abgespielt worden. Das habe ihn später zu dem Jubel hinreißen lassen, erklärte der 28-Jährige:
Mit einem Lächeln kündigte Kimmich anschließend an, zu hoffen, dass der FC Bayern das nächste Spiel wieder gewinne und er sich in diesem Fall besser verhalten könne.
(Mit Material von dpa)