Eintracht Frankfurt: Toppmöller verrät DFB-Pokal-Plan gegen Dortmund
Im Zweifel überlässt Dino Toppmöller den Dingen ihren Lauf. Sollte das DFB-Pokal-Spiel gegen Borussia Dortmund am Dienstagabend im Elfmeterschießen entschieden werden, müssen seine Spieler darauf vorbereitet sein. Denn der Trainer von Eintracht Frankfurt hält wenig davon, den Ernstfall zu proben.
Toppmöller findet: Elfmeter-Training macht "wenig Sinn"
"Es ist ein Spiel, bei dem wir keine zweite Chance bekommen", sagte Toppmöller auf der Pressekonferenz vor dem Pokalkracher, wohl wissend, dass der Wettbewerb andere Regeln als die Bundesliga hat. Eine davon lautet: Wer verliert, ist raus.
Im Pokal gibt es keine Revanche, kein Rückspiel wie in der Liga. Sondern nur Sieg oder Niederlage, Verlängerung, wenn nötig, zweimal 15 Minuten – und falls auch dann kein Gewinner feststeht, begeben sich die Spieler zum Elfmeterpunkt.
Toppmöller aber will dieses Szenario nicht im Voraus üben. "Weil es relativ wenig Sinn macht", sagte er vor dem Spiel. Das Schießen vom Punkt gehöre sowieso zum Training dazu. Die Spieler selbst würden nach den Einheiten hin und wieder üben. "Das Kollektiv" in Vorbereitung auf das Pokalspiel gegen die Dortmunder extra "so ranzuholen", sieht Toppmöller nicht vor. Er verzichtet lieber gänzlich darauf.
Der Grund dafür scheint plausibel. Toppmöller gehört zu den Trainern, die daran glauben, dass ein Elfmeterschießen selten an der Technik scheitert, sondern im Kopf entschieden wird. Üben lässt sich immerhin vieles, nur nicht der Moment, in dem 58.000 Menschen im Frankfurter Stadion die Luft anhalten.
"Die Drucksituation kannst du nie simulieren", erklärte der Eintracht-Coach. "Und am Ende bist du dafür gemacht – oder auch nicht."
Gegen Dortmund: Toppmöller will "Tugenden sehen"
Ob es am Dienstagabend zum Elfmeterschießen kommt, bleibt abzuwarten. Toppmöller jedenfalls hätte nichts gegen ein bisschen Dramatik. Nichts gegen "ein wildes Pokalspiel mit dem besseren Ende für uns".
Dass Toppmöller seiner noch relativ jungen Mannschaft einen Sieg in der zweiten Pokalrunde zutraut, steht für ihn außer Frage. Er kenne seine Spieler und wisse, "dass sie in der Lage sind, in diesen besonderen Momenten über sich hinauszuwachsen".
Das Erfolgserlebnis vom Wochenende gegen den FC St. Pauli (2:0) soll als Beispiel dafür dienen, was auch gegen den formstarken BVB nötig sein wird. Mit Geduld, Disziplin und ein wenig Glück hatte sich die Eintracht den Sieg erkämpft. "Wir wollen genau diese Tugenden sehen", sagte der Coach.
Von einem möglichen Wendepunkt zu reden, sei aber "zu hoch gegriffen. Es ist ein Pokalduell, in dem wir unbedingt zeigen wollen, dass wir weiterkommen möchten".
Das Spiel gegen den Titelkandidaten Dortmund hätte "von der Paarung her auch in Berlin stattfinden können", sagte Toppmöller.
(Mit Material von SID)
