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Eintracht Frankfurt: Heftige Randale-Szenen – Fans widersprechen Polizei

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Aus Protest gegen die Polizei zogen sich die Frankfurter Fans vor Anpfiff aus dem Stehblock zurück.Bild: dpa / Arne Dedert
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Eintracht Frankfurt: Heftige Randale-Szenen – Fans widersprechen Polizei

26.11.2023, 11:22
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Vor dem Bundesliga-Samstagabendspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart ist es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Frankfurter Heim-Fans und der Polizei gekommen. Medienberichten zufolge wurden dabei mindestens 50 Menschen verletzt, vier sollen ins Krankenhaus eingeliefert worden sein.

Was war passiert? Der Pressemitteilung der Polizei zufolge sollen Fans von Eintracht Frankfurt den Ordnungsdienst bei der Zugangskontrolle vor Block 40 zur Nordwestkurve angegriffen und dabei auch vor Ort befindliche Rettungskräfte attackiert haben. Der Ordnungsdienst habe daraufhin die Polizei gerufen, die anschließend von einer "großen Zahl von Angehörigen der Frankfurter Risikofanszene" massiv attackiert worden sei.

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Die Bundesliga-Partie Frankfurt gegen Stuttgart ist von schweren Ausschreitungen überschattet worden.Bild: IMAGO/Pressefoto Baumann

"Unter anderem kam es zu einer Vielzahl von gezielten Würfen mit Flaschen, Pyrotechnik und schweren Eisengittern", schreibt die Frankfurter Polizei in dem Statement, das sie auch auf X veröffentlichte. Die Polizist:innen sollen dann zur Abwehr der Angriffe "einfache körperliche Gewalt, Pfefferspray und Schlagstöcke" eingesetzt haben.

Eintracht-Vorstandsmitglied Philipp Reschke sprach ebenfalls von "massiven Auseinandersetzungen" und kündigte an, dass der Verein "in den kommenden Stunden und Tagen jeden Stein umdrehen" werde, um "ein genaues Bild zu bekommen, wie es zu diesen Szenen kommen konnte".

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Polizei Frankfurt: Sonderkommission ermittelt nach Randale-Szenen

Die Polizei hat unmittelbar nach den Vorfällen eine Sonderkommission eingerichtet, die bereits am Sonntag ihre Arbeit aufgenommen hat. Unter anderem werden Videoaufnahmen ausgewertet sowie Zeug:innen vernommen. Bei Social Media hat die Polizei zum Einsenden relevanter Video- und Fotoaufnahmen aufgefordert. Es sollen nun "szenekundige Ermittler sowie spezielle Super-Recogniser" – also Menschen, die sich besonders gut Gesichter einprägen können – zum Einsatz kommen.

Laut Reschke habe es bei den Vorfällen auch einige Leichtverletzte gegeben. Die Polizei berichtete von "zahlreichen Menschen", die verletzt wurden, mehrere Tatverdächtige seien festgenommen worden. "Bild" berichtet von "etwa 50 verletzten Polizisten", von denen vier ins Krankenhaus eingeliefert worden seien. Zudem sollen auch "Ordner, Rettungskräfte und Stadionbesucher" verletzt worden sein. Wie viele, geht aus dem Bericht nicht hervor.

Eintracht-Fans widersprechen Darstellung der Polizei Frankfurt

Die Einsatzkräfte wurden bei Social Media dafür kritisiert, dass angeblich auch unbeteiligte Personen Pfefferspray abbekommen hätten. Außerdem weisen einige User:innen daraufhin, dass die Polizei in einer früheren Mitteilung noch von "rivalisierenden Fanlagern" gesprochen habe, die Stuttgarter Fans jedoch neueren Aussagen zufolge unbeteiligt gewesen sein sollen. "Wie oft wollt ihr die 'Geschehnisse' noch ändern?", schreibt ein X-User.

Auch andere glauben der Version der Polizei nicht. "Ihr könntet mal eure Bodycams checken, aber glaube, das würde eher nach hinten losgehen", schreibt ein User bei X. Viele fordern zudem Ermittlungen gegen die Polizist:innen, die gegen die Fans brutal vorgegangen sein sollen. "Ermittelt ihr auch wegen Polizeigewalt?", fragt ein X-User.

Videos bei Social Media zeigen wiederum, wie Fans Bengalos und andere Dinge auf Polizist:innen werfen. "In aller Deutlichkeit: Wir tolerieren keine Angriffe auf unsere Einsatzkräfte!", schrieb die Polizei Frankfurt daraufhin.

Derweil hat Eintracht-Trainer Dino Toppmöller die ausgebliebene Unterstützung der Fankurve als Mitursache für die Niederlage ausgemacht. "Für uns ist es ein enormer Vorteil, wenn wir den Support haben. Sie sind auch ein Grund, warum wir so lang kein Heimspiel verloren haben", sagte der 43-Jährige nach dem 1:2. "Wir bekommen dadurch ein Stück weit Energie, das hat uns schon gefehlt. Wir leben schon von den Zuschauern."

Die Ultras der SGE und viele andere Fans im Stehblock hatten beim Einlaufen der Mannschaften ihre angestammten Plätze in der Nordwestkurve verlassen. Erst nach rund 20 Minuten Spielzeit nahmen sie diese wieder ein, schwiegen aber über die gesamte Spielzeit. Fangesänge gab es im Deutsche Bank Park am Samstagabend nur aus dem Stuttgarter Gästeblock.

(mit Material von AFP)

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