Den Saisonstart haben sich die Verantwortlichen bei Schalke 04 definitiv anders vorgestellt. Ausgerufen war der direkte Wiederaufstieg. Nun muss Königsblau aufpassen, dass es nicht der direkte Absturz in die 3. Liga wird. Nach acht Spielen steht Schalke mit gerade mal sieben Punkten auf dem 16. Platz.
Auch die Beurlaubung von Trainer Thomas Reis konnte zumindest kurzfristig keine Reaktion der Spieler hervorrufen. Das Spiel am Freitag verloren die Gelsenkirchener 1:3 in Paderborn mit dem Interimsduo um den eigentlichen Co-Trainer Matthias Kreutzer und Schalke-Legende Mike Büskens. Es war die zweite Niederlage nacheinander, die fünfte der laufenden Saison.
Die Suche nach einer langfristigen Lösung auf der Trainerbank läuft derzeit bei den Schalke-Bossen. Laut "Bild"-Zeitung haben die Klub-Verantwortlichen dabei auch einen besonders großen Namen angefragt. Niemand geringeres als Raúl, die Legende von Real Madrid, soll auf der Wunschliste von S04 stehen.
Aktuell trainiert der 46-Jährige die zweite Mannschaft von Real Madrid, macht das seit 2019 und steht noch bis zum kommenden Sommer unter Vertrag. Der 102-fache spanische Nationalspieler soll sich nach fast fünf Jahren nach einer neuen Aufgabe umsehen. Könnte er also Schalke in der 2. Liga stabilisieren?
Nein. Raúl soll dem Bundesliga-Absteiger bereits abgesagt haben. Laut "Bild" ließ er ausrichten, dass es derzeit nicht der richtige Zeitpunkt sei. Das klingt zumindest so, als würde er nicht grundsätzlich ausschließen, irgendwann zu Schalke zurückzukehren, wo er zwischen 2010 und 2012 spielte. Vor einigen Jahren hatte er außerdem vom Klub geschwärmt: "Schalke als Verein mit seinen fantastischen Fans wird immer einen riesengroßen Platz in meinem Herzen haben. Die zwei Jahre hier bleiben unvergesslich."
Klingt schön, hilft den Klub-Verantwortlichen aber trotzdem nicht bei der Trainersuche weiter. Die Raúl-Absage ist laut "Bild" bereits der zweite Rückschlag. Zuvor ließ Sandro Schwarz über seinen Agenten ausrichten, dass er für den Schalke-Job nicht infrage komme.
Dass sich die Trainersuche schwierig gestaltet, könnte auch damit zusammenhängen, dass der Platz auf der Bank in Gelsenkirchen unsicher ist. In den letzten zwölf Jahren versuchten 14 Coaches (exklusive Interimstrainer) ihr Glück. Dazu haben von den vergangenen zwölf Übungsleitern nur zwei einen Job. Heißt: Nach Schalke geht es für die meisten bergab.
Unklar ist unterdessen, ob die Trainerposition die einzige ist, auf der Schalke Personal sucht. Laut "Bild"-Zeitung könnte demnach auch Sportvorstand Peter Knäbel auf der Kippe stehen. Mit Horst Heldt stünde ein Nachfolger parat, der laut der Boulevard-Zeitung von vielen Mitarbeitern auf der Geschäftsstelle zurückgewünscht wird.
Er soll sogar täglich Anrufe erhalten. Offen ist nur auch da, ob sich Heldt, der von 2010 bis 2016 Sportvorstand auf Schalke war, sich den Klub antun möchte.