Für viele Menschen, die kein Sky-Abo besitzen, ist die "Sportschau" in der ARD ein Heiligtum. Die Sendung am Samstag-Vorabend ermöglicht es Bundsliga-Fans, ab 18.30 Uhr die Zusammenfassungen der 15.30-Uhr-Spiele und des Freitagabendspiels zu sehen.
Durch das Programm führen beispielsweise Esther Sedlaczek oder Alex Bommes. Neben den beliebten Zusammenfassungen der Spiele liefert die ARD-Sendung auch Interviews mit den Spielern und Trainern nach den Partien. Eine Show, die also vor allem bei den Sportfans gut ankommt.
Offen ist allerdings, wie lange das noch bei genau diesem Modell bleibt. Wie die "Sport Bild" berichtet, lotet die Deutsche Fußball Liga (DFL) gerade aus, wie sie die Einnahmen bei den TV-Rechten steigern kann. Das Wettbieten um die Übertragung der Bundesliga ist ab der Saison 2025/26 offen.
Wie die Zeitschrift nun enthüllt, will die DFL das Top-Spiel der Bundesliga am Samstag um 18.30 Uhr attraktiver machen. Mit Konsequenzen für die "Sportschau". Sogar von einem möglichen Aus wird berichtet.
Aktuell laufen "Sportschau" und das Top-Spiel auf Sky parallel. Heißt: Die Fußball-Fans müssen sich entscheiden, ob sie die Zusammenfassung schauen oder das Top-Spiel. Die ARD-Sendung hatte im Schnitt in der vergangenen Saison 3,65 Millionen Zuschauende. Menschen, die auch das Top-Spiel schauen könnten.
Allein für die Übertragung des Topspiels zahlt Sky 200 Millionen Euro. Die Hoffnung auf eine Steigerung, wenn es ohne sportliche Konkurrenz im Fernsehen zu sehen ist, ist groß.
Die Lösungsideen, die bei der DFL laut "Sport Bild" kursieren, sind vielfältig: Das Top-Spiel der Bundesliga könnte mit dem der 2. Bundesliga um 20.30 Uhr tauschen. Aktuell hat die Zweitliga-Partie am Samstagabend ordentliche Einschaltquoten, welche sich die DFL-Spitze auch für die Bundesliga ausrechnet. Das Konzept der "Sportschau" wäre davon unberührt.
Die Alternative sehe eine Verschiebung der "Sportschau" vor. Einerseits solle sie erst ab 19.15 Uhr bis 20.15 Uhr laufen, andererseits könnten auch Privatsender einsteigen. Durch die zeitliche Verschiebung wäre zumindest die erste Halbzeit des Top-Spiels konkurrenzlos. Gleichzeitig müssten aber die Zusammenfassungen der ARD verkürzt werden.
Eine dritte Option würde die Verlagerung der "Sportschau" aus dem Fernsehen ins Internet vorsehen. Die Sendung solle dann nur per Stream zu verfolgen sein. Die DFL geht dann von weniger Zuschauenden aus, weshalb die Attraktivität des Top-Spiels steigen würde.
Inwiefern sich das Konzept der "Sportschau" aber wirklich ändert, hängt auch von den geboten der jeweiligen TV-Sender ab. Das Erste zahlt aktuell 70 Millionen Euro für die "Sportschau"-Rechte. Diese Summe müsste in einem neuen Gebot für das Top-Spiel steigern, um einen möglichen Verlust der "Sportschau"-Millionen aufzufangen.