Dass die Bayern unbedingt Harry Kane von den Tottenham Hotspur verpflichten wollen, ist seit einigen Wochen klar. Während sich der Spieler mit den Münchnern bereits einig sein soll, hakt es noch an der Einigung zwischen beiden Vereinen. Die ersten beiden Angebote haben die Spurs jedoch abgewiesen.
Dabei soll der deutsche Rekordmeister bereit gewesen sein 70 beziehungsweise 80 Millionen Euro plus Bonuszahlungen zu zahlen. Offenbar zu wenig für Tottenham-Boss Daniel Levy. Der 61-Jährige gilt als harter Verhandler, den die Bayern aber unbedingt überzeugen wollen.
Im Rahmen der Asien-Tour der Bayern hatte unter anderem Präsident Herbert Hainer noch einmal klargestellt, dass die Münchner Kane unbedingt verpflichten wollen: "Der FC Bayern versucht immer, diese Stars zu holen, um die eigene Mannschaft und die Liga besser zu machen. Harry Kane ist da definitiv ein hochattraktiver Spieler, Kapitän der englischen Nationalmannschaft – insofern würde das uns, aber auch der Bundesliga guttun."
Am Freitag könnte nun Bewegung in die Verhandlungen zwischen Bayern und Tottenham kommen. Laut "Bild" plant Bayerns Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen ein Treffen mit Levy. Dreesen reiste dafür extra nicht mit zur Asien-Reise seines Klubs, Levy ist schon vorzeitig von Tottenhams Australien- und Asien-Reise zurück.
Ob es zu einer Einigung kommt, ist offen, allerdings ist von einem dritten Angebot der Münchner auszugehen. Was den Bayern Mut machen könnte, dass es dann klappt? Tottenham-Besitzer Joe Lewis soll sich laut "Telegraph" und "Daily Mail" für einen Verkauf des Stürmers eingesetzt haben, wenn dieser seinen Vertrag, der bis 2024 läuft, nicht verlängern will.
Für Kane soll klar sein, dass er nicht über 2024 beim Londoner Klub bleibt, weshalb Lewis noch eine Ablösesumme für den Kapitän der englischen Nationalmannschaft einstreichen will.
Sollte der Wechsel von Kane zum FC Bayern vollzogen werden, könnten beim deutschen Rekordmeister emotionale Diskussionen aufkommen. Wie "Sport Bild" berichtet, wollen die Münchner Kane, der am 28. Juli 30 Jahre alt wird, einen Vertrag über mindestens vier Jahre geben, vielleicht sogar über fünf. Dazu kommt, dass auch Verteidiger Kyle Walker von Manchester City kommen soll und mit 33 Jahren einen Zweijahres-Vertrag mit der Option auf ein weiteres erhalten soll.
Doch genau die beiden Vertragslaufzeiten der englischen Top-Stars könnten für Debatten in der Bayern-Kabine sorgen. Normalerweise schließen die Münchner für Spieler über 30 Jahre nur jeweils Einjahresverträge ab. Zu groß ist das Verletzungsrisiko und die Ungewissheit, wie lange ältere Spieler noch ihre Leistung auf höchstem Niveau zeigen können.
Besonderen Zündstoff könnte der Fakt liefern, dass die strenge Vertragsregel zuletzt sogar bei den Verträgen von Manuel Neuer und Thomas Müller angewendet wurde. Beide sind noch bis Sommer 2024 in München angestellt. Bei neuen Verlängerungsgesprächen könnten sich beide unfair behandelt fühlen, wenn erneut jeweils nur ein Einjahres-Vertrag angeboten wird, während Walker und Kane vermutlich längere Laufzeiten erhalten.