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Das Debüt von Julian Nagelsmann als Bundestrainer darf durchaus als erfolgreich eingestuft werden. In den Staaten setzte sich die deutsche Nationalmannschaft zunächst mit 3:1 gegen die USA durch, drehte dabei sogar einen Rückstand. Gegen Mexiko folgte ein 2:2, wieder kam die DFB-Elf nach einem zwischenzeitlichen Rückstand zurück.
Dass zwei Comebacks binnen vier Tagen gelangen, lag auch an Niclas Füllkrug. Nagelsmann setzte voll und ganz auf den Mittelstürmer, der das Vertrauen umgehend zurückzahlte. In beiden Testspielen knipste er je einmal, gegen die USA bereitete er zudem einen Treffer vor.
Generell liest sich die Bilanz von "Lücke" in der deutschen Nationalmannschaft beachtlich. Der Spätberufene – er gab sein Debüt erst im November 2022 – hat in elf Partien schon herausragende neunmal getroffen. Es sind Zahlen, die sich die Fans von Borussia Dortmund auch auf Klubebene wünschen.
Im Sommer ist Füllkrug auf den letzten Drücker zum BVB gewechselt, hatte dort Startschwierigkeiten. In seinen ersten sieben Einsätzen knipste er lediglich zweimal. Positiv ist aber der Trend, denn jene zwei Buden hat er in den jüngsten beiden Bundesliga-Partien erzielt.
Wenn die Borussia am Freitagabend zur Eröffnung des achten Spieltags Werder Bremen empfängt, werden die schwarz-gelben Fans also berechtigte Hoffnungen haben, dass Füllkrug seinen Ex-Klub ärgert. Jubeln dürfte er dann aber wohl nur zurückhaltend. "Werder ist für mich ein besonderer Verein. Das ist für mich schon eine emotionale Sache, das ist nicht 08/15 für mich", sagte der 30-Jährige bei seiner SVW-Verabschiedung.
Diese emotionale Verbindung ist unter anderem an den grün-weißen Schienbeinschonern zu erkennen, mit denen Füllkrug in Dortmund noch aufläuft. Laut "Sport Bild" äußerte sich die Bindung zu den Bremern aber auch auf anderem Wege.
Dem Bericht zufolge wollte der Stürmer Werder gar nicht unbedingt verlassen. Im Juni habe er dies den Vereinsverantwortlichen signalisiert, in einem persönlichen Gespräch mit Trainer Ole Werner habe er dies zusätzlich betont.
Grundsätzlich hätten die Bremer Füllkrug sicherlich auch gerne gehalten, die finanzielle Situation schränkte sie aber enorm ein. So unterbreitete Werder dem Nationalstürmer zwar ein Angebot zur Vertragsverlängerung, die Konditionen seien für diesen aber unbefriedigend gewesen.
Dem Bericht zufolge wäre sein Gehalt zwar von 2,5 Millionen Euro auf drei Millionen Euro angestiegen, der Dreijahresvertrag hätte aber auch Klauseln zur Gehaltskürzung beinhaltet. Demnach hätte Füllkrug weniger kassiert, wenn er nicht mehr in die Nationalmannschaft berufen worden wäre oder wenn er im Laufe der Saison auf weniger als 30 Einsätze gekommen wäre.
Die Bremer wollten sich damit wohl für den Fall absichern, dass der in der Vergangenheit so verletzungsanfällige Stürmer wieder langfristig fehlen sollte. Füllkrug wiederum soll dieses Angebot geärgert haben, so schaute er sich mit seinen Beratern doch nach anderen Klubs um.
Als mit Sebastian Kehl der Sportdirektor Borussia Dortmunds vorstellig wurde, sei der Knipser direkt Feuer und Flamme gewesen. Und die klammen Bremer hatten ohnehin keine andere Wahl, als das Angebot anzunehmen. Füllkrug spülte 13 Millionen Euro in die grün-weißen Kassen, mittels Boni können noch Nachzahlungen folgen.
