Sport
DFB-Pokal

BVB-Bosse reagieren gereizt auf Frage nach DFB-Pokal-Pleite

Cheftrainer Edin Terzic Borussia Dortmund und Manager Sebastian Kehl Borussia Dortmund, Borussia Dortmund vs. 1. FC Heidenheim, Fussball, 1. Bundesliga, 3. Spieltag, 01.09.2023 DFB regulations prohibi ...
Die Dortmund-Bosse sind enttäuscht. Hier noch nach dem 2:2 am 3. Spieltag gegen Heidenheim. Nach dem Pokal-Aus gegen Stuttgart müssen sie nun den Pokal-Traum abhaken.Bild: Imago Images / kolbert-press
DFB-Pokal

BVB nach Pokal-Pleite: Kehl und Terzić widersprechen Reportern vehement

07.12.2023, 17:06
Mehr «Sport»

In fünf der vergangenen sieben Pokal-Saisons schied Borussia Dortmund im Achtelfinale aus. So auch am Mittwoch gegen den VfB Stuttgart (0:2). Zuletzt erreichte der BVB im Mai 2021 das Finale, gewann es sogar gegen Leipzig mit dem damaligen Übergangs-Trainer Edin Terzić.

Heute ist der 41-Jährige Cheftrainer, wird einen weiteren Pokelerfolg in diesem Jahr allerdings nicht feiern können. In der Liga liegt er mit seiner Mannschaft zehn Punkte hinter Spitzenreiter Leverkusen – auch hier hinkt der BVB seinen Erwartungen hinterher. Am kommenden Wochenende im Top-Spiel gegen den Vierten aus Leipzig geht es darum, nicht auch noch die Champions-League-Plätze aus den Augen zu verlieren.

Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Lediglich in der Champions League ist Dortmund frühzeitig für das Achtelfinale qualifiziert und hat seine Aufgabe bislang erfüllt. Dennoch überrascht besonders das Auftreten der Borussia in den vergangenen Partien. Sowohl im Pokal gegen Stuttgart als auch am Wochenende gegen Tabellenführer Leverkusen wählte Terzić einen defensiven Ansatz, lies teilweise mit neun Feldspielern um den eigenen Strafraum verteidigen.

Gegen Leverkusen reichte das für ein 1:1, im Pokal ging die Spielphilosophie nicht auf, auch wenn der BVB nach dem Rückstand etwas offensiver auftrat. Dennoch reagierten die BVB-Bosse in Stuttgart gereizt auf kritische Nachfragen nach dem Abpfiff.

BVB: Sportdirektor Kehl und Trainer Terzić widersprechen Journalisten

Im Interview mit Sky wurde Sportdirektor Sebastian Kehl dazu gefragt, ob "der defensive Ansatz mit Fünferkette und sich ein bisschen hinten einzuigeln" der richtige gewesen sei? Die Antwort von Kehl war sachlich, aber eindeutig. Er entgegnete klar: "Wir haben uns nicht eingeigelt. Das ist ja Blödsinn. Wir haben versucht kompakt zu stehen, weil die Stuttgarter auch sehr stark durchs Zentrum gespielt haben." Das sei die Lehre aus dem Bundesliga-Spiel Mitte November gewesen, als der BVB 1:2 gegen die Schwaben verlor.

Im Anschluss erklärte Kehl vielmehr die Wahl der Taktik als richtig. Aus einer stabilen Kompaktheit hätte Dortmund kontern wollen. "Wir hätten das in vielen Bereichen besser machen können, gerade im Umschaltspiel", fuhr Kehl fort. Aber besonders ärgerten ihn offenbar die vielen Ballverluste im Spielaufbau. Der 43-Jährige stellte aber auch klar, dass diese "nichts mit Taktik zu tun" hätten.

"Das ist so nicht richtig. Wir haben schon zum Schluss hin umgestellt auf eine Viererkette mit Emre Can als klare Sechs."
BVB-Trainer Edin Terzić widerspricht einem Journalisten

Kehl war am Mittwochabend allerdings nicht der einzige BVB-Verantwortliche, der Journalisten widersprach. Auch Edin Terzić wies auf der Pressekonferenz einen Medienschaffenden zurecht, der wissen wollte, weshalb der BVB-Trainer während des Spiels die Taktik nach dem Rückstand nicht geändert habe.

Terzić antwortete ebenfalls ruhig, aber bestimmt: "Das ist so nicht richtig. Wir haben schon zum Schluss hin umgestellt auf eine Viererkette mit Emre (Can, Anm. d. Red.) als klare Sechs, wo wir im 4-3-3 nochmal versucht haben, mehr Risiko zu gehen, in dem Wissen, dass sie bei Kontern mit ihren schnellen Leuten sehr gefährlich sind."

Auch Terzić erklärte im weiteren Verlauf seiner Antwort, dass die Grundordnung nicht das Problem gewesen sei, sondern die Tatsache, dass "viel zu viele Bälle abgegeben" wurden. Teilweise wären Balleroberungen "nach fünf Sekunden zunichte" gewesen, weil die Kugel direkt wieder abgegeben wurde.

Lediglich in der Phase kurz vor und nach dem Dortmunder Abseitstor, das in der 60. Minute zurückgenommen wurde, habe man gesehen, wozu der BVB fähig gewesen wäre.

Der entschiedene Auftritt in der Pressekonferenz war dabei Terzić' zweite Aussage, die etwas kurios wirkte. Kurz vorher hatte er beim ZDF-Reporter Boris Büchler ein Interview gegeben. Büchler hatte dabei eine Frage etwas umständlich formuliert: "Was würde in Ihren Augen dieser empfindliche Rückschlag bedeuten, wenn es jetzt nicht wesentlich besser wird?"

Zunächst antwortete Terzić daraufhin, dass er die Frage nicht verstehe. Büchler versuchte es also erneut, fing an: "Ein empfindlicher Rückschlag mal wieder, es ist ja nicht der erste in dieser Saison ..." Dann wurde er jedoch von Terzić unterbrochen. Der polterte los: "Es ist nicht der Erste. Natürlich ist es nicht der Erste, es ist enttäuschend, weil wir heute aus dem Pokal rausgeflogen sind. Wir haben heute nicht ansatzweise zeigen können, was wir uns vorgenommen haben."

Hertha BSC: Spieler weint nach Wutausbruch von Trainer Pál Dárdai

Für Hertha BSC ist die Saison eigentlich schon gelaufen. Den Aufstieg kann das Team von Trainer Pál Dárdai nicht mehr erreichen, mit dem Abstieg hat der Klub aus der Hauptstadt nichts zu tun. Letztlich geht es in den kommenden drei Partien noch darum, die Spielzeit versöhnlich zu Ende zu bringen.

Zur Story