Robin Gosens wollte schon gar nicht mehr tief stapeln. "Gewinnst du drei Spiele, hast du den EM-Pokal in Händen. Das muss jetzt das Ziel sein", sagte der Bundesliga-Profi als Experte bei MagentaTV nach dem 2:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft im EM-Achtelfinals gegen Dänemark.
Die DFB-Elf hätte "hauchdünn Glück gehabt und dann eine Elfmeterentscheidung, mit der ich mit nicht anfreunden kann. Wir nehmen das mit der Deutschlandbrille mit. Dadurch kippt das Spiel", sagt Gosens und beschreibt, dass die deutsche Mannschaft jetzt einfach das Momentum hätte.
Für die DFB-Elf geht es nun am frühen Freitagabend in Stuttgart gegen den Gewinner der Partie Spanien gegen Georgien. Dann wird jedoch Robin Gosens die Partien für MagentaTV nicht mehr am Spielfeldrand analysieren. Der 29-Jährige verließ noch während der Sendung das TV-Set rund um Moderator Johannes B. Kerner und Expertin Tabea Kemme.
Doch innerhalb des TV-Teams gibt es keinerlei Streitigkeiten, Gosens muss einfach wieder seinem Job als Fußball-Profi nachgehen. Denn am Montag startet Bundesligist Union Berlin, bei dem Gosens unter Vertrag steht, in die Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Saison.
"Eine lange Nacht auf der Autobahn und einmal ordentlich durchschlafen", umschrieb es Moderator Kerner mit Blick auf Gosens. "Es hat riesigen Spaß gemacht, großer Gewinn für unser Team. Das sage ich im Namen aller Kolleg:innen", fand der Moderator nur lobende Worte für die Arbeit des 20-fachen Nationalspielers.
Große Abschiedsworte gab es von ihm selbst dann aber nicht. Mit einem breiten Lächeln lauschte er den Worten von Kerner, bedankte sich, gab sein Mikrofon ab und verschwand aus dem TV-Bild.
Obwohl Gosens mit sechs Toren und vier Vorlagen Topscorer bei Union Berlin war, wurde er im Vorfeld des Turniers von Bundestrainer Julian Nagelsmann aufgrund der schwachen Saison von Union Berlin, die erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt sicherten, nicht nominiert. Als MagentaTV-Experte war er von Turnierstart bis zum deutschen Achtelfinal-Sieg fast jeden Tag im Einsatz.
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Damit er bei der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko aber nicht erneut nur die Expertenrolle hat, sondern auf dem Feld steht, gibt es seit einigen Monaten hartnäckige Wechselgerüchte.
Lange Zeit galt Lazio Rom als wahrscheinlichstes Ziel für den Außenspieler, nun gibt es auch Gerüchte um einen Wechsel zum FC Bologna.
Doch davon will der neue Geschäftsführer Sport, Horst Heldt, nichts wissen. "Er hat einen Vertrag, und danach richten wir uns." Gleichzeitig machte Heldt aber auch deutlich: "Wir sind alle davon überzeugt, dass die Spieler, die wir unter Vertrag haben, Spieler sind, die uns weiterhelfen. Nichtsdestotrotz wird es Veränderungen geben."
Und vielleicht kann Neu-Trainer Bo Svensson Gosens mit seinem Ansatz von einem Verbleib überzeugen. "Die haben einige Bereiche sehr gut beherrscht. Kompaktes Verteidigen, eine geschlossene Mannschaftsleistung, die körperliche Art, die Standardstärke. Das werden wir weiter behalten. Meine Idee ist, die Sachen auch mal variabler zu gestalten."