Im zweiten Viertelfinale trafen mit Portugal und Frankreich zwei Teams aufeinander, die trotz hochkarätiger Besetzung in der Offensive bisher enttäuschten. Nach einer chancenarmen ersten Halbzeit zeigten sich beide Teams nach 60 Minuten stark verbessert und kamen plötzlich zu Torchancen. Die Entscheidung musste jedoch im Elfmeterschießen fallen, dort setzte sich Frankreich durch.
im Elfmeterschießen:
0:1 Ousmane Demblé
1:1 Cristiano Ronaldo
1:2 Fofana
2:2 Bernardo Silva
2:3 Koundé
João Félix verschießt
2:4 Barcola
3:4 Nuno Mendes
3:5 Théo Hernández
"An Cristiano Ronaldo läuft das Spiel bisher vorbei", resümierte Kommentator Jonas Friedrich auf Magenta TV nach 35 Minuten und das sollte auch so bleiben. Zur Halbzeit stand der 39-Jährige bei elf Ballkontakten und keinem Torschuss. Nach 90 Minuten waren es dann 26 Ballkontakte und immerhin zwei Schüsse aufs Tor.
Dass Ronaldo bei den Portugiesen das Thema Nummer eins ist, ist nichts Neues. Doch schon über die komplette Gruppenphase wurde immer wieder angezweifelt, ob er die Mannschaft noch besser mache oder eher ausbremse. "Auf dem Platz ist es innerer Kampf zwischen Ego und Körper", ordnete Jonas Friedrich die Situation um CR7 bei Magenta TV ein.
Doch Ronaldo war nicht allein daran Schuld, dass aus den wenigen Chancen keine Tore resultierten. "Gäbe es kein Elfmeterschießen: Wir würden heute Nacht um drei Uhr noch hier sitzen", sagte Friedrich.
Rekorde bricht Cristiano Ronaldo aber weiterhin. Sein erstes EM-Spiel absolvierte er vor 20 Jahren beim Turnier im eigenen Land. "Damals hatten Journalist:innen zum ersten Mal das Gefühl, ein Riesen-Talent zu sehen", erinnert sich ZDF-Reporterin Claudia Neumann. Am Freitagabend war es Einsatz Nummer 30 bei seiner sechsten Europameisterschaft.
Doch bei all seinen Teilnahmen an Europa- und Weltmeisterschaften glänzte Ronaldo vor allem in den Gruppenphasen. In 20 K.O.-Spielen bei beiden Turnieren kommt er seit 2004 nur auf drei Tore. Das ist die gleiche Anzahl wie Legende Zinédine Zidane – der ist jedoch schon 2006 zurückgetreten.
Jetzt hören: "Toni Kroos – The Underrated One". Folge 1 des Podcasts über den DFB-Star gibt es hier:
Hier kannst du Toni Kroos – The Underrated One" auf Spotify kostenlos und einfach abonnieren.
Normalerweise verteilt Michael Oliver bei Spielen Gelbe Karten. Zehn Minuten nach der Halbzeit war es jedoch der Brite, der vom portugiesischen Mittelfeldspieler Vitinha die Gelbe Karte gezeigt bekam.
Doch weder für Oliver noch für den 24-Jährigen hat die Szene Konsequenzen. Der Unparteiische hatte seine Karte bei einem Sprint verloren, als er einem französischen Konter folgen wollte. Vitinha hob die Karte vom Spielfeld auf, damit sich der Unparteiische diese wieder in die Tasche stecken konnte.
Ist natürlich die von Kylian Mbappé, seit er nach einem Zusammenprall am ersten Spieltag mit einem Nasenbeinbruch spielt. Auch gegen Portugal lief der Superstar wieder mit seiner Maske auf. In der ersten Halbzeit bekam er nach einer Ecke Portugals den Ball jedoch gegen den Kopf, blieb sofort liegen und riss sich die Maske ab.
Nach einer kurzen Behandlungspause konnte er zunächst weiterspielen und schleppte sich bis in die 105. Minute. Dann wechselte ihn Trainer Deschamps aus und Mbappé setzte sich mit einem großen Eisbeutel am Kopf auf die Bank.
Hatte gar nichts mit einem Tor oder auch nur einer Torchance zu tun. Aber es ist tatsächlich passiert: Cristiano Ronaldo hat EINEN Freistoß für Portugal nicht geschossen. Denn bisher ist seine Bilanz in dieser Hinsicht eher düster.
Von 60 Versuchen bei Europa- und Weltmeisterschaften verwandelte er bisher lediglich einen einzigen. Dafür war das Tor bei der WM 2018 umso schöner.
Kurz vor der Halbzeit legte er sich zwar den Ball zurecht und nahm die Ausgangspostion zu seinem ikonischen Anlauf ein. Doch dann führte Teamkollege Bruno Fernandes den Freistoß aus. Der machte es jedoch nicht wirklich besser: Der Ball ging deutlich über das Tor.
In der 85. Minute schnappte sich Ronaldo dann aber wieder den Ball und knallte ihn – fast schon gewohnt – in die Mauer.
Für den Frankreich geht es am Dienstag um 21 Uhr in München gegen Spanien, das sich im frühen Spiel knapp gegen die deutsche Mannschaft durchgesetzt hat.