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Formel-1-Star von Team entlassen – Nachfolger ist ein Publikumsliebling

21 Nyck de Vries NLD, Scuderia AlphaTauri, F1 Grand Prix of Great Britain at Silverstone Circuit on July 8, 2023 in Silverstone, Great Britain. Photo by HOCH ZWEI Silverstone Great Britain *** 21 Nyck ...
Nyck de Vries könnte schon beim Rennen in Ungarn nicht mehr am Start sein.Bild: IMAGO/HochZwei
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Formel-1-Star von Team entlassen – Nachfolger steht fest

12.07.2023, 11:45
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Am vergangenen Wochenende stand in der Formel 1 der legendäre Große Preis von Großbritannien in Silverstone an. Der Niederländer Max Verstappen konnte das Rennen für sich entscheiden, hinter ihm fuhren die Briten Lando Norris und Lewis Hamilton auf den zweiten beziehungsweise dritten Platz.

Ein Fahrerteam lag in Silverstone jedoch abgeschlagen hinten: Yuki Tsunoda und Nyck de Vries von AlphaTauri konnten nur die Ränge 16 und 17 erreichen. Besonders für den Niederländer de Vries sieht es bereits seit längerem düster aus: Neben dem US-amerikanischen Neuzugang Logan Sargeant ist der 28-Jährige der einzige Fahrer der laufenden Saison, der noch keinen WM-Zähler sammeln konnten.

Nyck de Vries hat bisher eine überraschende Karriere in der Formel 1 hinter sich: Der 28-Jährige hat im vergangenen Jahr in Monza als Aushilfsfahrer bei Williams den 9. Platz erreicht und sich so den Pilotenplatz bei AlphaTauri gesichert. Der österreichische Rennstall ist so etwas wie die Talentschmiede vom Mutterteam Red Bull. Bereits Sebastian Vettel und Max Verstappen starteten dort ihre Karrieren, ehe sie ins größere Red-Bull-Team befördert wurden und WM-Titel holten.

Diesen Schritt wird de Vries wohl nicht gehen, denn seit er beim österreichischen Rennstall fährt, ist seine Leistung durchweg enttäuschend. In keinem der bisher zehn Saisonrennen kam er über Platz zwölf hinaus. Die Qualifying- und Rennbilanz gegen Teamkollege Tsunoda lautet jeweils 2:8.

Am Dienstagnachmittag machte AlphaTauri die Entscheidung offiziell. "Ich möchte Nyck für seine Hingabe während seiner Zeit bei Scuderia AlphaTauri danken und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute", wird Teamchef Franz Tost in einer Teammitteilung zitiert.

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Formel 1: Ricciardo wird de Vries ersetzen

Von vielen Expert:innen wird es als wahrscheinlich betrachtet, dass der Australier Daniel Ricciardo eine Chance als Stammpilot bei AlphaTauri erhält. Der Routinier ist derzeit Test- und Ersatzfahrer bei Red Bull, nachdem er im vergangenen Jahr bei McLaren aussortiert worden war. Ex-Rennprofi Ralf Schumacher meint dazu am Montag bei Sky: "AlphaTauri ist wirklich schlecht unterwegs und könnte ein wenig Erfahrung gebrauchen. Nichts ist fix, aber alles ist möglich"

Schumacher sieht es ebenfalls als wahrscheinlich an, dass für de Vries bald Schluss ist:

"Die Entscheidung ist gefallen, da bin ich mir ziemlich sicher. Er hat es ordentlich gemacht, sein Highlight letztes Jahr in Monza gehabt und war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Es ist schade für ihn, dass er Zandvoort wohl nicht fahren kann – würde ich mal schätzen."

Der Red-Bull-Chef Helmut Marko hat sich bislang noch nicht eindeutig zu einem Wechsel beim Team AlphaTauri geäußert. Er sagte lediglich: "Dienstag ist der Reifentest und dann sehen wir mal weiter". Der Reifentest wird planmäßig ohnehin von Daniel Ricciardo absolviert.

Der nun auch offiziell vom Team als Nachfolger bestätigt wurde. "Es gibt keinen Zweifel an seinen Fähigkeiten als Fahrer und er kennt bereits viele Leute von uns, daher wird die Integration kein Problem. Das Team wird von seinen Erfahrungen als achtfacher Grand-Prix-Sieger profitieren", sagt Teamchef Tost.

Und auch der Australier selbst sagte lediglich: "Ich bin begeistert, wieder auf der Strecke in der Red-Bull-Familie zu sein." Bereits von 2012 bis 2013 fuhr er für das Vorgänger-Team Toro Rosso, ehe er anschließend von 2014 bis 2018 für Red Bull um WM-Punkte kämpfte.

De Vries mit klarer Ansage

Nyck de Vries gab sich nach dem vergangenen Wochenende noch kämpferisch. So sagte er über das Silverstone-Rennen. "Insgesamt sind wir nicht da, wo wir sein wollen, wir sind nicht wettbewerbsfähig genug, doch ich nehme das Positive mit und finde, der Großteil des Rennens lief gut."

Dazu wird es nun nicht mehr kommen.

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