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Das Jahr 2024 ist noch keine zwei Wochen alt, da gibt es in der Formel 1 schon einen ganz großen Knall. Haas verkündete am 10. Januar das Aus des langjährigen Teamchefs Günther Steiner. Der bisherige Chefingenieur Ayao Komatsu übernimmt dafür seine Rolle.
Diese Entscheidung dürfte für viele Fans des Motorsports ein Schock gewesen sein. Der charismatische Steiner hat in den vergangenen Jahren dank der Netflix-Serie "Drive to Survive" große Beliebtheit erlangt, auch über die Formel 1 hinaus.
Ganz nüchtern betrachtet ist sein Aus hingegen nur bedingt überraschend, Haas hat schließlich ein enttäuschendes Rennjahr 2023 hinter sich. In der Konstrukteurswertung sind die US-Amerikaner auf dem zehnten und damit letzten Platz gelandet. Sowieso gab es seit dem Debüt im Jahr 2016 nur eine Platzierung in den Top fünf.
Rennstallbesitzer Gene Haas erklärte gegenüber "formula1" bereits die Trennung kürzlich. Dabei verwies er auf die Kooperation mit Ferrari: "Wir profitieren enorm von dieser engen Zusammenarbeit. Aber ich bin beschämt, dass wir mit diesem Material 2023 nicht über den letzten Platz im Konstrukteurs-Pokal hinausgekommen sind."
Der 71-Jährige betonte dabei, dass Steiner nicht an allem Schuld sei. "Aber mir schien einfach, dass die Zeit gekommen ist, um gewisse Änderungen umzusetzen und etwas Neues zu versuchen. Denn hätten wir so weitergemacht wie bis anhin, dann hätte das auch nicht funktioniert", erklärte er die Trennung.
Über diese sprach nun auch erstmals Steiner selbst. Bei der Autosport International Show in Birmingham berichtete er, dass Haas ihn zwischen Weihnachten und Neujahr angerufen habe. Bei diesem Telefonat teilte der Besitzer dem Teamchef mit, dass sein zum Jahresende auslaufender Vertrag nicht verlängert werde.
Von seinen ehemaligen Kollegen und Kolleginnen konnte sich Steiner somit nicht persönlich verabschieden. "Ja, es tut weh, aber sie kennen mich alle und wissen, dass ich zu schätzen weiß, was sie getan haben", richtete er ein paar Worte an sein Ex-Team: "Es wäre schön zu sagen 'Hey Jungs, danke für das, was ihr für das Team getan habt'."
Die Bühne in Birmingham nutzte er nun dafür, um sich öffentlich zu verabschieden. "Ich möchte mich einfach bei allen Teammitgliedern bedanken, von denen ich mich bei meinem Abschied nicht richtig verabschieden konnte", sagte der 58-Jährige.
Dabei wandte er sich auch an die Anhänger und Anhängerinnen von Haas: "Ich möchte mich auch bei allen Fans bedanken, die uns unterstützt haben, während ich da war. Das ist fantastisch. Ich danke allen für die Unterstützung, die ich bekommen habe und immer noch bekomme."
Wie es für ihn selbst weitergeht, ist indes offen. "In unserer Situation habe ich keine Eile. Es wird immer Leute geben, die mich in der Formel 1 sehen wollen, ich habe viele Leute kennengelernt und viele Freunde gefunden", deutete er an, mit der Königsklasse des Motorsports noch nicht abgeschlossen zu haben.
Mit deutlichen Worten schloss Steiner das Gespräch letztlich ab: "Wenn es etwas Interessantes gibt, das mich herausfordert, dann ja, aber nur einen Job zu suchen, um in der Formel 1 zu bleiben, ist vielleicht nicht das, was ich will."
