Über Monate hinweg zog sich das Drama um die Zukunft von Mick Schumacher. Bleibt er bei Haas? Wechselt er zu einem anderen Rennstall? Findet er überhaupt einen Abnehmer für die kommende Saison? Im November 2022 wurde schließlich die Nachricht publik, dass das US-amerikanische Rennteam Schumachers Vertrag nicht verlängern würde.
Das Engagement von Schumacher in der Formel 1 schien vorerst beendet zu sein – bis er einen knappen Monat später bei Mercedes als Reservefahrer anheuerte. Auf den ersten Blick ein Downgrade für den Deutschen, da er in dieser Rolle nur Rennen fahren wird, wenn einer der Stammpiloten ausfällt. Trotzdem: Mit dem Job bei Mercedes hält er sich die Tür zu einer Rückkehr ins Fahrerfeld weiter auf.
Gegenüber der Formel-1-Plattform "GP Fans" erläuterte der Teamchef von Haas nun seine Entscheidung: "Es ist immer schwierig für jemanden, der für ein Team gefahren ist, dann zum Reservefahrer degradiert zu werden. Ich glaube nicht, dass er damit glücklich wäre", erklärt Günther Steiner.
Nachdem der 23-Jährige im Jahr 2020 Weltmeister in der Formel 2 wurde, holte ihn Haas in die Formel 1. Zuerst war Schumacher Teamkollege des russischen Oligarchen-Sohnes Nikita Masepin, später dann vom Dänen Kevin Magnussen.
Während Schumacher Masepin Rennen für Rennen alt aussehen ließ, war es bei Magnussen umgekehrt. Der erfahrene Däne erzielte in der abgelaufenen Saison mit 25 Punkten mehr als doppelt so viele wie der deutsche Youngster mit zwölf. In der kommenden Saison wird nun Formel-1-Veteran Nico Hülkenberg das vakante Haas-Cockpit bekleiden.
Schumacher hingegen muss bei Mercedes hinter Lewis Hamilton und George Russell als Reservefahrer auf Einsätze hoffen. Bei Haas hat Schumacher nicht nach dieser Rolle gefragt – und auch Steiner selbst wollte sie ihm nicht anbieten: "Es wäre ein bisschen billig, ihn zu fragen: 'Wir lassen dich das Auto nicht fahren, aber würdest du gerne Ersatzfahrer sein'", befindet der Südtiroler.
Der Job in der zweiten Reihe von Mercedes kann für Schumacher aber auch einige Vorteile bringen. Das deutsche Rennteam ist deutlich stärker als sein bisheriger Arbeitgeber Haas. Im Simulator und den möglichen Training-Sessions hat Mick bei Mercedes aller Voraussicht nach die besseren Rahmenbedingungen zur Weiterentwicklung.
Genauere Einblicke in das Schumacher-Aus bei Haas könnten womöglich zeitnah an die Oberfläche treten. Am 24. Februar startet bei Netflix nämlich die populäre Serie "Drive to Survive" in die fünfte Staffel – eine Serie, die in der Vergangenheit nicht arm an Zwistigkeiten war.