In der Formel 1 scheint es inzwischen Sitte zu sein, dass so gut wie jedes Team einen langen, schier unaussprechlichen Namen hat. Viele Sponsor:innen bestehen nämlich darauf, dass ihr Unternehmen auch im Teamnamen Erwähnung findet. So entstehen Wortungetüme wie Aston Martin Aramco Cognizant F1 Team oder Mercedes-AMG Petronas Motorsport.
Mick Schumachers Ex-Team Haas hingegen ging in der vergangenen Saison mit einem verhältnismäßig simplen Namen an den Start: Haas F1 Team. Das lag auch daran, dass der amerikanische Rennstall vor Saisonbeginn spontan umplanen musste.
Weil Russland im Februar die Ukraine überfiel, musste sich Haas vom russischen Hauptgeldgeber, dem Düngemittel-Unternehmen Uralkali, trennen.
Zudem setzte der Rennstall seinen russischen Fahrer Nikita Mazepin vor die Tür, dessen Vater Chef von Uralkali sowie Putin-Vertrauter ist. Auch das Auto, das teilweise in den russischen Nationalfarben lackiert war, musste neu designt werden.
Nach einer Saison ohne weiteren Titelsponsor hat Haas jetzt einen neuen Namen sowie ein neues Logo aus dem Hut gezaubert.
Haas wird 2023 unter dem Namen MoneyGram Haas F1 Team an den Start gehen. Das hat der Rennstall am Mittwoch offiziell verkündet. Die Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Finanzunternehmen spiegelt sich zudem im neuen Logo wider, das auf Twitter enthüllt wurde.
Für so manchen F1-Fan kommt diese Nachricht alles andere als überraschend. Denn bereits im Oktober 2022 hatte Teamchef Günther Steiner verkündet, dass sich der Rennstall mit "Moneygram" auf eine langfristige Zusammenarbeit geeinigt hat.
"Unsere Fans fordern Tempo und wir liefern das. Genau wie Moneygram es für seine Kunden tut", sagte Steiner damals ganz im Werbesprech. Mit "Moneygram" habe man sich auf einen mehrjährigen Vertrag geeinigt, heißt es in der Erklärung von Haas.
Dass das US-Unternehmen als neuer Hauptsponsor gewinnen worden konnte, dürfte auch der Formel 1 gefallen. Die USA gelten für die Königsklasse des Motorsports als Markt mit dem größten Wachstumspotenzial.
Die Rennserie betreibt seit Jahren in den Vereinigten Staaten eine konsequente Expansion. Auch befeuert durch den großen Erfolg der Netflix-Serie "Drive to Survive" erlebt die Formel 1 in den USA aktuell einen nie dagewesenen Boom. Um diesen Hype zu befeuern, werden 2023 dort drei Rennen gefahren: in Austin, Miami und erstmals auch in Las Vegas.