Für Mick Schumacher wird die kommende Formel-1-Saison ganz anders laufen, als die vergangenen beiden Jahre. Statt am Wochenende die drei Trainingseinheiten zu absolvieren, im Qualifying um einen guten Startplatz und im Rennen um Punkte zu kämpfen, wird er wohl oft im Simulator sitzen.
Der 23-Jährige hat sein Stammcockpit bei Haas an Nico Hülkenberg verloren und ist nun bei Mercedes als Test- und Ersatzfahrer untergekommen. Auch bei McLaren käme Schumacher zum Einsatz, sollten die Stammpiloten Lando Norris oder Oscar Piastri an einem Wochenende ausfallen.
Am Rande der Präsentation des neuen Mercedes für die Saison, sprach Schumacher nun bei Sky über seine Pläne für die kommende Saison. Er selbst ordnet seine Situation als "schwierig" ein. "Weil ich natürlich selbst fahren möchte. Ich verstehe aber meine Rolle und meine Aufgaben und weiß, dass sie sehr wichtig für das Team ist", ergänzt der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher.
Ob und wann er an einem Rennwochenende in den neuen "W14" steigen darf, weiß Schumacher noch nicht, sagt aber: "Das ist die Hoffnung. Ob und wann das der Fall ist, müssen wir noch sehen. Aber das wäre natürlich sehr gut, um auch einen Vergleich zur Arbeit am Simulator zu bekommen und um dem Team dann noch besser helfen zu können."
Damit er bei Rennen eingesetzt wird, müssten die Stammpiloten und Lewis Hamilton und George Russell aber erst selbst verletzt, krank oder anderweitig verhindert sein.
Einen großen Vorteil, den Schumacher durch sein Engagement als Testfahrer hat, wird die Präsenz im Fahrerlager sein. Schon früher hatte er gesagt, dass er dadurch allen Teams immer wieder begegnet. Auch gegenüber Sky sagt er deshalb, wie er die kommende Saison im Fahrerlager nutzen wolle: "Immer mit jedem weiter ein bisschen quatschen. Ich bin sehr happy bei Mercedes. Aber mein Ziel ist es, wieder in der Formel 1 zu fahren. Da müssen wir schauen, wie sich das Jahr ausspielt und was für Möglichkeiten es dann gibt."
Hoffnung auf ein Comeback in der Formel 1 dürfte Schumacher ausgerechnet durch einen seiner guten Freunde im Fahrerfeld haben: Esteban Ocon. Der Franzose fuhr 2017 und 2018 zwei Jahre für Force India, bekam danach ebenfalls kein Stammcockpit. 2019 kam Ocon als Test- und Ersatzfahrer ebenfalls bei Mercedes unter.
Im Jahr danach erhielt er wieder die Chance, bewies sich ein Jahr im Renault und wechselte dann 2021 zu Alpine, wo er noch immer unter Vertrag steht. Auf eine ähnliche Entwicklung wird nun auch Schumacher hoffen und die Saison bei Mercedes in der zweiten Reihe als Sprungbrett nutzen wollen.