
Giulia Gwinn führt die DFB-Frauen bei der EM als Kapitänin an.Bild: IMAGO images / Beautiful Sports
EM 2025
Der Countdown für die Frauen-EM läuft, am 2. Juli startet das Turnier in der Schweiz. Zwei Tage später greifen dann auch die DFB-Frauen ins Geschehen ein.
26.06.2025, 16:3726.06.2025, 16:38
Am 19. Juni sind die DFB-Frauen zur Vorbereitung auf die EM 2025 in Herzogenaurach zusammengekommen, wo fünf Tage Training und Teambuilding anstanden. Es folgte eine kurze Auszeit für die Nationalspielerinnen, die sich ab dem 27. Juni erneut auf dem Adidas-Gelände versammeln. Drei Tage später steht dann die Reise in die Schweiz an.
Kurzum: Die Vorbereitung auf die Frauen-EM läuft bei der deutschen Nationalmannschaft auf Hochtouren. Giulia Gwinn ist dabei als Kapitänin mittendrin und blickt schon jetzt voller Vorfreude auf das Turnier.
Giulia Gwinn will bei der Frauen-EM eine große Chance nutzen
"Eine EM ist immer richtungsweisend, weil für den Zeitraum des Turniers große Aufmerksamkeit auf dem Frauenfußball liegt", sagt sie im Gespräch mit "Sports Illustrated".
Diese Chance wolle sie gemeinsam mit den DFB-Frauen nutzen, "um die positive Entwicklung des Sports weiter voranzutreiben und die letzte WM vergessen zu machen".
2023, als Giulia Gwinn mit einem Kreuzbandriss selbst nur zuschauen konnte, schied die deutsche Frauennationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland schließlich schon nach der Gruppenphase aus.
Giulia Gwinn: Umbruch hat den DFB-Frauen gutgetan
Es folgten tiefgreifende Veränderungen rund um die DFB-Frauen. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg verabschiedete sich, Horst Hrubesch übernahm vorübergehend und holte mit dem Team bei Olympia 2024 die Bronzemedaille. Mittlerweile steht Christian Wück an der Seitenlinie.

Christian Wück steht vor seinem ersten großen Turnier als Trainer der DFB-Frauen.Bild: dpa / Daniel Löb
Dazu haben mehrere Nationalspielerinnen ihren Rücktritt erklärt, etwa Kapitänin Alex Popp, Abwehrchefin Marina Hegering oder Merle Frohms, die einstige Nummer Eins im Tor.
Das hat die Teamhierarchie zwangsläufig verändert. Giulia Gwinn ist jetzt Kapitänin, Janina Minge ihre Stellvertreterin. Und auch dahinter hat sich einiges getan, wie die Außenverteidigerin erklärt:
"Es herrschte ein Gefühl in der Mannschaft, dass es viele erfahrene Spielerinnen gibt, die schon lange dabei sind, lautstark auftreten und die Richtung vorgeben. Da haben sich jüngere Spielerinnen nicht so sehr getraut, den Mund aufzumachen. Jetzt gab es in der Mannschaft einen Umbruch, und ich merke, dass mehr Spielerinnen Verantwortung übernehmen wollen."
DFB-Frauen: Giulia Gwinn richtet Forderung an ihre Mitspielerinnen
Verändert hat sich durchaus auch das spielerische Auftreten. Die DFB-Frauen verteidigen höher, setzen insgesamt auf einen offensiveren Ansatz.
Das offenbarte durchaus schon defensive Anfälligkeiten, die aber auch aus vielen Umstellungen resultierten. "Auf dem Platz müssen wir lernen, manchmal noch dreckiger zu spielen und dem Gegner wehzutun", appelliert Giulia Gwinn an ihre Mitspielerinnen. "Das haben andere Nationen stärker verinnerlicht."
An welche Mannschaften sie dabei genau denkt, verrät die Nationalspielerin nicht.
Ob ihre Ansage fruchtet, zeigt sich ab dem 4. Juli. Dann steigen die DFB-Frauen mit dem Spiel gegen Polen ins Turnier ein. In der Gruppenphase folgen noch Duelle mit Dänemark und Schweden.
Die deutsche U21-Nationalmannschaft hat sich am Sonntagabend auf dramatische Art und Weise gegen Italien durchgesetzt, ist damit ins Halbfinale der U21-EM vorgestoßen. Es gibt trotzdem Unmut.
Deutschland gegen Italien, bei einem großen Turnier – was aus Sicht des DFB-Teams einst nie unter einem guten Stern stand, sollte am Sonntagabend ein spektakulären, dramatisches, wildes Spiel abliefern. Aber eines mit Happy End, denn der deutsche Nachwuchs hat das Halbfinale der U21-EM erreicht.