Mats Hummels ist seit 2019 bei BVB Dortmund. Noch bis zum Sommer 2023 läuft sein Vertrag. Im Interview mit den "Ruhr Nachrichten" im Trainingslager in Bad Ragaz blickt er auf seine bisherige Karriere zurück, wagt auch einen Blick in die Zukunft und spricht über die Trennung vom BVB und Ex-Coach Marco Rose.
Der Verteidiger blickt auf eine bewegte Karriere zurück. Während seiner ersten BVB-Station, von 2009 bis 2016, wurde er im Team von Jürgen Klopp deutscher Meister und Pokalsieger. 2016 dann der Wechsel zum großen Rivalen Bayern München, mit dem sich Hummels damals viele Feinde machte. Seit 2019 ist er wieder bei Dortmund. Zwischendurch der große Triumph mit der Nationalmannschaft: Weltmeister 2014 in Brasilien. Manchmal fragt der 33-Jährige sich, wo die Zeit geblieben ist.
"Man fühlt sich ja generell immer ein paar Jahre jünger als man tatsächlich ist. Vom Kopf her bin ich noch lange nicht der, der überlegt, ob er nächsten Sommer überhaupt weitermacht", berichtet er. Da denke er eher, dass er gerne nochmal richtig angreifen will. "Aber der Körper holt einen dann schon in die Realität zurück", sagt er und lacht. Doch wenn er sich daran erinnere, was in seiner Karriere passiert ist, sei es klar, dass das ein paar Jahre beinhaltet haben muss.
Mittlerweile steuert Hummels bereits auf die Zielgrade seiner Karriere zu. Selbstverständlich beschäftige er sich damit, wann der richtige Zeitpunkt für ein Karriere-Ende sein könnte. Aber er werde das spontan entscheiden, erzählt er im Interview. "(...) ich möchte mir das bewusst offenhalten, weil das vergangene Jahr gesundheitlich leider gar nicht gut war", gibt er zu. "Unter anderem die Kniegeschichte hat mir schon gezeigt, dass da ein paar Jahre in den Knochen stecken. Irgendwann, wenn die Zeit reif ist, möchte ich entscheiden, ob, und wenn ja, wie es weitergeht."
Dass die Dortmunder wegen seines gesundheitlichen Zustands noch abwarten wollen, versteht Mats Hummels. "Ich habe gerade eben noch zu Sebastian Kehl gesagt, dass ich an Stelle des BVB jetzt gerade auch nicht mit mir verlängern würde", sagt er und lacht. Die Entspanntheit auf beiden Seiten sehe er als genau richtig. Er möchte das Gefühl haben, dass er noch helfen kann und nicht nur Ballast ist, berichtet er.
Die Entwicklung rund um die Trennung von dem jetzt Ex-Trainer Marco Rose sei für Hummels "völlig aus dem Nichts" gekommen. "Ich habe eine hohe Meinung von Marco als Mensch und als Trainer, das bleibt auch so. Ich hoffe einfach, dass er, wann und wo auch immer, zeigen kann, was für ein toller Trainer er ist", sagt er.
Außerdem findet er nicht, dass es zwischen Rose und dem BVB nicht gepasst hat. "Wir waren nur nicht erfolgreich genug." Das habe aber auch an Dingen gelegen, für die Marco Rose nichts könne. "Er hat die Hälfte der Saison ohne Erling Haaland spielen müssen, gefühlt die Hälfte ohne mich, die ganze Saison ohne Gio Reyna und einige andere mehr. Irgendwo sind dir dann als Trainer logischerweise auch die Hände gebunden."
Wie es für Mats Hummels nach seinem auslaufenden Vertrag genau weitergeht, weiß er noch nicht. "Ich will mich gar nicht festlegen", berichtet er. "Ich freue mich tatsächlich sehr darauf, dass ich über kommende Saison hinaus entscheiden kann, wo und wie es weitergeht."
(and)