Er ist in der Türkei wegen seiner kurdischen Abstammung angefeindet und bedroht worden, zuletzt wurde sogar auf ihn geschossen. Nun wendet sich der frühere DFB-Junioren-Nationalspieler Deniz Naki an Mesut Özil.
In einem offenen Brief forderte er Özil dazu auf, gegen Rassismus jeglicher Art zu protestieren. "Bitte denk dran: Diejenigen, die Dich bei der nächsten Reise in die Türkei mit offenen Armen empfangen, werden genau dieselben sein, die mich rassistisch angreifen", schrieb der ehemalige U21-Nationalspieler bei Facebook. "Zwischen Faschisten unterscheidet man nicht, diese sind überall, in jedem Land gleich."
Naki war im Januar von der türkischen Fußball-Föderation (TTF) lebenslang gesperrt worden. Dem 29-Jährigen wird Diskriminierung und ideologische Propaganda vorgeworfen.
Naki war 2017 in der Türkei nach angeblicher Unterstützung der kurdischen Arbeiterpartei PKK in sozialen Medien wegen "Terrorpropaganda" zu 18 Monaten und 22 Tagen Haft auf Bewährung verurteilt worden. Später wurden auf ihn auf der A4 nahe seiner Geburtsstadt Düren aus einem fahrenden Auto zwei Schüsse abgefeuert, Naki blieb unverletzt.
Naki schrieb: "Ich fordere Dich dazu auf, nicht nur gegen den Rassismus in Deutschland zu kämpfen, sondern auch gegen jegliche Arten davon auf der Welt. Ich fordere Dich dazu auf, den in der Türkei den Kurden entgegengebrachten Rassismus und Faschismus sensibel wahrzunehmen und diesen ebenfalls zu bekämpfen."
Sein Statement beendete Naki mit den Worten: "Für eine freie, friedliche Welt voller Hoffnung und ohne Rassismus und Ausbeutung."
(bn/sid/dpa)