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FC Bayern: Uli Hoeneß verrät, wie viel Einfluss er tatsächlich noch im Klub hat

Bayern-Vorstand Oliver Kahn (r.) und Uli Hoeneß im Austausch auf der Tribüne in der Allianz Arena.
Ex-Präsident Uli Hoeneß (l.) im Gespräch mit dem heutigen Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn.Bild: www.imago-images.de / Sammy Minkoff
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FC Bayern: Ex-Präsident Uli Hoeneß verrät, wie viel Einfluss er noch im Klub hat

21.04.2022, 13:5021.04.2022, 13:50
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Seit mittlerweile zwei Jahren befindet sich der FC Bayern auf seiner Führungsetage im Umbruch. Nachdem über 20 Jahre lang Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge die Geschicke des Vereins geleitet hatten, sind nun Vorstandsboss Oliver Kahn, Präsident Herbert Hainer, Sportvorstand Hasan Salihamidžić und Trainer Julian Nagelsmann die wichtigsten Akteure beim deutschen Rekordmeister.

Rummenigge hat aktuell gar keinen Posten mehr bei den Münchnern. Hoeneß hingegen ist noch immer Ehrenpräsident und Mitglied des Aufsichtsrates.

Während sich Rummenigge in den vergangenen Wochen und rund um das Aus im Champions-League-Viertelfinale gegen FC Villarreal immer wieder zu seinem Ex-Klub äußerte, reagierte Hoeneß in letzter Zeit eher zurückhaltend auf die Entwicklungen bei den Münchnern. Zumindest bis jetzt.

Hoeneß bewusster Rückzug

Im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" erzählt der 70-Jährige nun, dass er die Entwicklungen bei seinem Verein noch immer ganz genau verfolgen würde, sich aber bewusst zurückgezogen hätte.

"Wenn ich ein Interview gegeben habe, wurde gesagt, Hoeneß kann nicht loslassen, der will noch mitmischen, da habe ich mich ziemlich zurückgezogen. Das ist schade, aber dringend notwendig", erklärte er. "Sonst betrifft das Oliver Kahn oder im Gesamtverein Herbert Hainer. Das will ich nicht, weil ich mit beiden prima auskomme."

Besonders Kahn und Hainer wurde in der Vergangenheit immer wieder vorgeworfen, sich nicht entschlossen genug zu Personalfragen und gesellschaftlichen Themen zu äußern – so wie man es von Hoeneß in seiner Zeit als Manager und später Präsident des Klubs gewohnt war.

Dennoch lobte Hoeneß seinen Nachfolger Hainer für seine bisherige Arbeit. "Gemessen an den Möglichkeiten – erst keine, dann wenig Zuschauer – haben das alle hervorragend gemacht." Er hoffe, dass sich nach der Pandemie und dem Ukraine-Krieg alle Beteiligten "freischwimmen" können.

Uli Hoeneß und Herbert Hainer
Uli Hoeneß (l.) und sein Nachfolger, Präsident Herbert Hainer.Bild: www.imago-images.de / Ulrich Hufnagel

Kahn, Salihamidžić und Pesic fragen Hoeneß um Rat

Er widersprach zudem Berichten, wonach er im Hintergrund des Vereins noch immer mitmischen würde. Wenn Oliver Kahn, Hasan Salihamidžić oder Marko Pesic, Geschäftsführer der Bayern Basketballer, Hilfe brauchen, würden sie sich "hin und wieder" bei ihm melden.

"Dann rufen sie an und wir treffen uns auf eine Tasse Kaffee, gehen essen oder telefonieren nur", erzählt Hoeneß. "Gesprächsbereit bin ich immer, aber den direkten Einfluss möchte ich nicht mehr haben. Das könnte zu Irritationen führen, und ich habe überhaupt kein Interesse an Konflikten."

(lgr)

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