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Auch mit Julian Nagelsmann als Bundestrainer heißt die Nummer 1 im Tor der deutschen Nationalmannschaft Marc-André ter Stegen. "Ich bin die Nummer 1 im Moment. Ich werde alles dafür tun, dass ich den Status behalte", sendete der Torhüter bereits bei vor den ersten Länderspielen im September eine erste leise Kampfansage in Richtung Manuel Neuer.
Doch wie geht es weiter, wenn Manuel Neuer wieder fit auf dem Platz steht? Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft und des FC Bayern soll in dieser Woche grünes Licht von den Ärzten bekommen und kann sich seinen Comeback-Zeitpunkt beim FC Bayern eigentlich frei aussuchen.
Die Frage ist jedoch, ob die kommenden acht Monate für den 37-Jährigen ausreichen, um ter Stegen wieder aus dem Tor der Nationalmannschaft zu verdrängen oder ob er sich ohne Murren bei der Heim-EM auf die Bank setzt.
Für den ehemaligen Nationaltorhüter Uli Stein ist klar, dass Neuer die Endrunde im kommenden Sommer lediglich als Ersatztorhüter verfolgen wird. Für Stein ist ter Stegen "als Stammbesetzung auch für die EM nächstes Jahr gesetzt", schreibt der sechsfache Nationalspieler in seiner Kolumne im "Kicker".
"Seine Leistung ist so überzeugend, dass eine Diskussion hierüber gar nicht erst geführt werden müsste. Selbst wenn Manuel Neuer bald zurück ist", macht er deutlich.
Vor den aktuellen Länderspielen gegen die USA (3:1) und Mexiko wollte ter Stegen dieses Thema nicht noch weiter vertiefen. "Ich mache meine eigenen Leistungen nie abhängig von anderen. Ich glaube, dass ich über die letzten Jahre immer auf sehr hohem Niveau gespielt habe." Viel mehr genieße er das aktuelle Vertrauen der Mannschaft und des Trainers: "Ich glaube, dass ich das absolut zurückzahle."
Bundestrainer Julian Nagelsmann wollte sich auf seiner ersten Pressekonferenz als Bundestrainer Ende September noch nicht darauf festlegen, ob ter Stegen auch während der EM im Tor stehen wird. Wie bereits in seiner Zeit als Bayern-Trainer verwies er darauf, dass man Neuer die nötige Zeit gebe, um wieder auf sein altes Leistungsniveau zu kommen.
"Wenn die Situation eintritt, werden wir das bewerten. Wir haben das große Glück, nicht nur die beiden, sondern ein paar mehr herausragende Torhüter zu haben. Da gibt es einige Nationen, die das auch gerne hätten", sagte Nagelsmann lediglich.
Für Stein ist jedoch klar, dass Neuer nach über einem Dreivierteljahr Verletzungspause nicht einfach wieder die Nummer 1 im DFB-Team sein könne.
"Bei allen Verdiensten müsste er eine gewisse Kontinuität im Liga-Alltag und in den internationalen Spielen mit dem FC Bayern erreichen. Ter Stegen hat all das jetzt über Jahre in Barcelona und nun auch beim DFB hinterlegt", meint der sechsfache Nationalspieler.
Für Stein bringt der 31-Jährige alles mit, was ein Top-Torhüter braucht: "Stabilität, Mentalität, Nervenstärke" und "natürlich auch die torwartspezifische Qualität auf hohem Niveau."
In der vergangenen Saison spielte ter Stegen mit Barcelona in 38 Ligaspielen 26 zu null und war in den letzten beiden Länderspielen unter Hansi Flick der einzige Lichtblick im DFB-Team.
