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Der Schock sitzt tief nach dem Debakel, das die deutsche Nationalmannschaft am Samstag gegen Japan erlitt. 1:4 unterlagen die DFB-Spieler den "Samurai Blues", die schon bei der Weltmeisterschaft in Katar zur Stolperfalle für Deutschland wurden.
Die Länderspiele im September waren zuvor als Schicksalstage für die Mannschaft und ihren Coach Hansi Flick ausgerufen worden. Der Trainer steht nach diversen indiskutablen Auftritten der Mannschaft in der Kritik. Wie sich das Team gegen Japan und am Dienstag gegen Frankreich schlägt, wird über Flicks Zukunft als Nationaltrainer entscheiden, da sind sich Expert:innen einig.
Schon jetzt, nach der klaren Niederlage gegen Japan, gehen viele davon aus, dass Flick nach der Frankreich-Partie gehen muss. Auch für Sky-Kommentator Wolff-Christoph Fuss steht das fest. Nach den Eindrücken aus dem Japan-Match geht dieser aber auch die Mannschaft hart an.
"Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin absolut erschüttert, das ist ja ein Debakel", sagt Fuss auf seinem Tiktok-Account. Dann geht er sogar noch einen Schritt weiter: "Der deutsche Fußball am Boden", hält Fuss fest. Vor dem Spiel habe er vermehrt gehört, dass Japan "das wichtigste Testspiel" sei. "Und dann gebärt der Berg ein Mäuschen", sagt der Kommentator kritisch.
Laut Fuss habe es schon vorher 4:1 stehen können. Japan hatte sein drittes und viertes Tor erst in der 90. Spielminute beziehungsweise in der Nachspielzeit erzielt. Bei der Partie in Wolfsburg war auf deutscher Seite nur Leroy Sané ein Treffer gelungen.
Sky-Fachmann Fuss fragt angesichts der schwachen Leistungen des DFB-Teams ein Jahr vor der Europameisterschaft im eigenen Land: "Wir haben gute Kicker, gute Individualisten, aber wo sind die, wenn die das Trikot der Nationalmannschaft überstreifen?"
Die Serie an Niederlagen der vergangenen Monate wird DFB-Trainer Hansi Flick den Job kosten, da ist sich der Kommentator sicher. "Ich gehe mal schwer davon aus, dass es mit Hansi Flick nicht weitergehen wird", sagt Fuss in dem Tiktok-Video. Dann fragt er sich, wer anstelle von Flick die Nationalmannschaft übernehmen soll.
Mit Matthias Sammer, Julian Nagelsmann und Oliver Glasner zählt Fuss anschließend einige der in den Medien als Flick-Nachfolger gehandelten Trainer auf. Selbst festlegen will er sich aber nicht auf einen Favoriten.
Sollte der DFB sich wirklich von Flick trennen, dürfte die Nachfolgerfrage in der Tat alles andere als leicht werden. Die Aufgabe, aus der verunsicherten Truppe in weniger als einem Jahr eine schlagkräftige Mannschaft für die Heim-EM im kommenden Sommer zu formen, ist äußerst schwierig.
Zudem grenzt der DFB den Kandidatenkreis für das Traineramt selbst stark ein. Noch nie hat ein nicht deutschsprachiger Coach die Nationalmannschaft trainiert – und es deutet nichts darauf hin, dass sich das ändern wird.
