
Mit dem 3:3 seiner Mannschaft war Jogi Löw nicht zufrieden, trotzdem sieht er Lichtblicke.Bild: www.imago-images.de / Herbert Bucco
Fußball International
Der einmal mehr in der Nachspielzeit verspielte
Sieg wird bei der deutschen Nationalmannschaft noch einige Zeit
nachwirken. Zu groß war nach einer dreimaligen Führung und dem am
Ende enttäuschenden Last-Minute-3:3 gegen die Türkei die
Enttäuschung. "Wir müssen über die Themen reden, was müssen wir
verbessern. Wir müssen auch eine andere Mentalität entwickeln", sagte
Joachim Löw nach einem ereignisreichen Kölner Fußballabend "mit Licht
und Schatten" am Mittwoch. Im Teamhotel am Rhein mit Blick auf den
Dom gibt es viel Gesprächsstoff.

Kenan Karaman (Türkei) setzt sich gegen Emre Can (l.) und Niklas Stark (r.) durch.Bild: www.imago-images.de / Moritz Mueller
"Wir müssen schon einige Dinge ansprechen", kündigte Löw eine
intensive Analyse und Aufarbeitung an. Denn dass er mit Blick auf die
nun anstehenden wichtigeren Nations-League-Spielen am Samstag (20.45
Uhr/ARD) in der Ukraine und drei Tage später wieder in Köln gegen die
Schweiz beim Türkei-Test auf viele Stammkräfte verzichtete und ein
völlig neu zusammengewürfeltes Team auf den Rasen geschickt hatte,
änderte am aktuellen Hauptproblem nichts. "Gerade wenn wir in Führung
sind, dürfen wir nicht nachlässig werden", rügte Löw.
Mängel an vielen Stellen – Debütanten überzeugten
Verbesserungsbedarf sieht der 60-Jährige an etlichen Stellen.
Mangelnde Ballkontrolle und Organisation auch unter Druck, schlechte
Chancenverwertung nach mehrmaliger Führung, offene Räume und fehlende
Zuordnung – das führte Löw als Mängelliste an. "Das Ergebnis macht
uns alle angefressen. Wenn man dreimal führt und wie im September
gegen Spanien eigentlich in letzter Minute das Ausgleichstor
kassiert, ist das ganz schön ärgerlich", sagte er.

Torschütze Luca Waldschmidt konnte überzeugen.Bild: www.imago-images.de / Moritz Mueller
Natürlich war Löws B-Formation anzusehen, dass es sich um eine
improvisierte Lösung handelte. Einige Protagonisten wie der
Dortmunder Nico Schulz und Antonio Rüdiger vom FC Chelsea waren ohne
Spielpraxis in ihren Vereinen angereist. Einige positive Erkenntnisse
aber konnte der DFB-Chefcoach mit Blick auf die verschobene EM im
kommenden Sommer aber durchaus mitnehmen. Der Mönchengladbacher
Debütant Florian Neuhaus deutete nicht nur mit einem schönen Tor sein
Potenzial an. Luca Waldschmidt, ebenfalls erstmals Torschütze, zeigte
immer den direkten Zug zum gegnerischen Tor. Und der Neu-Leipziger
Benjamin Henrichs fand sich nach drei Jahren Auswahlpause schnell
wieder zurecht.
Nations-League-Spiel in der Ukraine mit anderen Spielern
Doch zunächst muss Löws Team nun mal wieder gewinnen, auch um
Diskussionen über die Auswahlkriterien bei der Kaderzusammenstellung
und Wechselpraktiken des Bundestrainers in den kritischen
Schlussphasen zu stoppen. "Natürlich wird es wichtig sein jetzt, dass
wir die nächsten Spiele siegreich gestalten", weiß Löw. "Es wird auch
eine andere Mannschaft in der Ukraine auf dem Platz stehen", sagte er
gerade mit Blick auf die dann zurückkehrenden Bayern-Profis. "Alle,
das kann ich versichern, sind heiß und hochmotiviert, das nächste
Spiel zu gewinnen", sagte der Bundestrainer. Und er schloss trotz des
Ärgers am Mittwochabend an: "Ich glaube, wir werden das
schaffen."
(lau/dpa)
In der Nacht von Sonntag auf Montag hat die NFL-Saison ihren spektakulären Höhepunkt erlebt. In New Orleans stieg der Super Bowl LIX. Bei der 59. Ausgabe des Footballfinals wollten die Kansas City Chiefs nach ihren beiden Titelgewinnen 2023 und 2024 den historischen Three-Peat greifen, die Philadelphia Eagles aber machten ihnen einen Strich durch die Rechnung.