Während die EM noch nicht einmal gestartet ist, hat der englische Premierminister Boris Johnson schon größere Pläne: Großbritannien soll Austragungsort der Fußball-WM 2030 werden. "Lasst uns Fußball 2030 nach Hause holen", twittert Johnson am Dienstag. Der WM-Zuschlag wäre eine "wunderbare Sache für das ganze Land".
Großbritannien bereitet gemeinsam mit Irland eine Bewerbung für die Weltmeisterschaft 2030 vor – an wen der Zuschlag geht, soll 2024 entschieden werden. Der "Sun" zufolge plant Finanzminister Rishi Sunak im neuen Haushalt rund 2,8 Millionen Pfund für die WM-Bewerbung ein. Für die Frauen-EM 2022 in England sind zusätzliche 1,2 Millionen Pfund vorgesehen. "Wir wollen in den kommenden Jahren eine Menge Fußball sehen", so Boris Johnson.
Die Briten stehen mit dem Wunsch, die WM auszurichten, nicht alleine da: Spanien und Portugal haben sich zusammengeschlossen und bewerben sich ebenfalls gemeinsam als Austragungsort. Auch China will offenbar 2030 WM-Schauplatz werden.
Doch Johnson hat nicht nur seine WM-Pläne verraten, sondern spricht sich auch für mehr Europameisterschaftsspiele in England aus – direkt in diesem Jahr. Im Gespräch mit "The Sun" sagte der Premierminister sogar, dass England als Helfer einspringen würde: "Falls es andere Spiele gibt, die ausgerichtet werden sollen, sind wir dazu bereit", erklärt der 56-Jährige.
Bisher geht die UEFA aber davon aus, dass das nicht nötig sein wird und die Fußball-EM wie geplant vom 11. Juni bis 11. Juli in zwölf Ländern stattfinden kann – darunter Deutschland, England, Italien, Russland und die Niederlande. Ob jedoch Zuschauer mit in die Stadien dürfen oder Fußballfans die gesamte EM vor den Fernsehern verbringen müssen, entscheidet sich wohl frühestens Anfang April.
Hier wird vor allem die Impfquote als Richtlinie dienen – und dabei liegt England ganz weit vorn: Über ein Drittel der Erwachsenen hat bisher die erste Corona-Impfung erhalten. Es ist jedoch fraglich, ob Johnsons Vorschlag für die EM 2021 Anklang findet – oder die UEFA die Turniere als Geisterspiele austragen lässt.
(jab/dpa)