FC Bayern: Manuel Neuer wird von Experte und Fans zerlegt
Wenn er patzt, dann so richtig. Manuel Neuer wurde am Mittwochabend zur tragischen Figur: Zwei Gegentore gingen auf seine Kappe. Beim 0:1 segelte er unter einer Ecke hindurch, beim 1:3 rutschte er weit vor seinem Kasten am Ball vorbei.
Die Quittung folgte prompt – auf Social Media und von Michael Ballack. Der Ex-DFB-Kapitän sah in Neuers Patzern einen entscheidenden Anteil an Bayerns erster Saisonniederlage.
FC Bayern: drei Gegentore, zwei Patzer von Neuer
"Für mich zu wenig für ein Foulspiel, ein normaler Zweikampf, nicht strafwürdig", kommentierte der TV-Experte bei Dazn das erste FCB-Gegentor. Neuer habe den Gegenspieler selbst blocken wollen, sei dabei "aus dem Rhythmus" geraten und habe "das Timing" verloren.
Neuer sah das anders. In der Mixed Zone erklärte er: "Der Gegenspieler bringt mich natürlich aus der Balance, das ist klar. Dann habe ich auch eine andere Position, als ich die gerne gehabt hätte, und komme dann vorn nicht mehr so hin." Hinwerfen sei nicht sein Stil – "aber vielleicht hätte das geholfen in der Situation".
Beim 1:3 wurde es dann richtig bitter. Als Arsenals Gabriel Martinelli im Alleingang losrannte, entschloss sich Neuer, aus dem Tor zu stürmen. Eine Entscheidung, die ihm zum Verhängnis wurde. Denn Neuer rauschte am Ball vorbei, Kimmich blieb als letzter Störer zurück, und Martinelli hatte freie Bahn.
TV-Experte Ballack hatte an der Szene etwas auszusetzen: Neuer sei "mit vollem Risiko" aus seinem Tor gekommen, "das war nicht notwendig". Und weiter: "Manuel trifft da eine falsche Entscheidung. Wenn er auf den Ball geht, muss er ihn haben, das weiß er selbst. Er hat sich entschieden, das Risiko zu gehen – und wird bestraft."
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Neuer rechtfertigte die Aktion mit dem Spielstand. Man müsse eben "mehr Risiko gehen", wenn man hinten liegt. Der Pass sei gut, Martinelli schneller als Kimmich – und alles andere dann ein logischer Verlauf. Einer, der für ihn schlecht endete.
Während Neuer noch versuchte, die sportlichen Details zu sortieren, war die digitale Parallelwelt längst drei Schritte weiter. Auf Instagram und X ploppten nach und nach Kommentare auf. Manche kommentierten seine Patzer, andere seinen neuen Oberlippenbart.
Manuel Neuer: Fans machen sich über Patzer und Schnurrbart lustig
Neuer hatte vor dem Spiel seinen Schnurrbart frisch frisiert – und genau der wurde prompt zum Meme. Unter einem "Fums"-Post auf Instagram schrieb ein User: "Steht ihm einfach nicht, der Milchbart." Ein anderer legte verbal die Kassette ein: "Er sucht noch seinen Opel Mantra auf’m Parkplatz."
Und ein Dritter wunderte sich, ob man Neuer nicht inzwischen für einen Pornodarsteller casten könne.
Doch natürlich blieb es nicht beim Bart. In den Kommentaren hagelte es Urteile: "Peinlicher Auftritt … seit Jahren überschätzt", befand ein User. Ein anderer spottete, Neuer sei "Libero im Nirgendwo".
Auf X bekamen die englischen Fans plötzlich glänzende Augen. Nicht wegen Neuer, sondern wegen der Erinnerung, die seine Szene in ihnen auslöste: N’Golo Kanté, Chelsea, 2020. Der Moment, als auch er versuchte, Martinelli zu stoppen, ausrutschte, und sich im Rasen verfing. "Kante was Chelsea goalkeeper on this very day", schrieb ein User – Kante sei genau an diesem Tag Chelseas Torhüter gewesen. Viele lachten wissend mit.
Andere machten sich über die Bayern lustig. National unerschütterlich, international seit Jahren wacklig: ein Narrativ, das sich im Netz bestens verkauft. Ein Spötter kommentierte, Neuer habe wohl gedacht, "er spielt gegen Frankfurt und Dortmund".
Wann spielt Bayern und wo kann man die Partie sehen?
Für den FC Bayern gibt es nur eine kurze Verschnaufpause. Am Samstag, dem 29. November, empfangen sie den FC St. Pauli. Anstoß ist um 15.30 Uhr, Sky überträgt die Partie im Einzelspiel, auf Dazn ist das Spiel in der Konferenz zu sehen.
