Schon seit Mitte Februar steht fest, dass der FC Bayern und Thomas Tuchel im Sommer getrennte Wege gehen werden. Offen ist seither aber, mit welchem Trainer der Rekordmeister dann die geplante sportliche Neuausrichtung angehen wird.
Jürgen Klopp steht wegen eines Sabbatjahres nicht zur Verfügung, Sebastian Hoeneß verlängerte beim VfB Stuttgart, Xabi Alonso bekannte sich zu Bayer Leverkusen und Julian Nagelsmann unterzeichnete einen neuen Kontrakt beim DFB.
Es drängt sich zunehmend die Frage auf, welche Kandidaten dem FC Bayern noch bleiben. Wirklich konkret scheint es nach der Absage von Wunschkandidat Nagelsmann nämlich mit noch keinem anderen Trainer zu sein.
Wäre es daher womöglich nicht sogar sinnvoll, mit Tuchel, der ursprünglich einen Vertrag bis zum Sommer 2025 unterzeichnet hatte, weiterzuarbeiten? Die Mannschaft hat in den jüngsten Partien wieder einen deutlich besseren Eindruck gemacht, fuhr am Samstag einen überzeugenden 5:1-Sieg in Köpenick ein.
Vor allem aber erreichten die Bayern unter Tuchel erstmals seit 2020 wieder das Halbfinale der Champions League, schalteten den leicht favorisierten FC Arsenal aus. Die nächste Runde gegen Real Madrid habe laut Heiko Herrlich richtungsweisenden Charakter.
"Was ist, wenn sich die Situation so entwickelt, dass der FC Bayern die Champions League gewinnt? Was ist, wenn sich Mannschaft und Trainer doch noch finden? Dann wird neu gewürfelt", legte sich der Trainer, der unter anderem schon die U17 des FCB betreut hat, bei "Bild Sport" fest.
Dabei führte er weiter aus: "Ich bin mir sicher, dass das dann auch Thomas Tuchels Wunsch wäre, längerfristig zu bleiben. Diese Geschichte ist noch offen, im Fußball ist immer alles möglich."
Der Bayern-Trainer selbst hatte einen entsprechenden Gedanken indes bereits auf einer Pressekonferenz am Freitag abgeblockt. "So viel Konjunktiv. Ich habe eine Vereinbarung mit dem Verein, die ist kommuniziert und die steht", sagte Tuchel dabei deutlich.
Auch Max Eberl sah sich mit diesem Gedankenspiel bereits konfrontiert. Am Samstagabend ordnete der Sportvorstand zunächst vielsagend ein: "Die Entscheidung wurde gefällt, da war ich noch gar nicht da."
Er schob allerdings hastig nach, dass "die Entscheidung steht", verwies dabei auf Tuchels Ansage auf der Pressekonferenz: "Deswegen brauche ich da jetzt nicht noch einmal großartig nachkarten."
Zumindest aktuell nicht. Ob diese Ansage tatsächlich endgültig ist, darf im Tagesgeschäft Fußball durchaus infrage gestellt werden. Spätestens nach dem Finale der Champions League dürfte Klarheit herrschen.