Seit einiger Zeit haben es kaum mehr talentierte Fußballer aus dem Nachwuchs des FC Bayern München in die Profimannschaft geschafft. Das soll sich aber ändern. Der FC Bayern investierte in den vergangenen Jahren rund 100 Millionen Euro in den Nachwuchsbereich, um die Durchlässigkeit zum Profiteam mittel- bis langfristig zu erhöhen. Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, orakelte im Jahr 2019: "Ich sage heute voraus: In den nächsten zwei Jahren werden Spieler nach oben kommen aus dem Campus."
Doch der FC Bayern wirbt auch kräftig Jugendspieler anderer Klubs ab. Jüngstes Beispiel ist offenbar der 17-jährige Armindo Sieb. Der Offensivallrounder wird laut einem Bericht des Portals "Sport 1" zur kommenden Saison ablösefrei aus der U17 der TSG Hoffenheim nach München wechseln. Offiziell bestätigt hat den Transfer noch keiner der beiden Klubs.
FCB-Nachwuchsleiter Jochen Sauer und Sportdirektor Hasan Salihamidzic sollen Sieb den Sprung zu den Profis zutrauen. Der Plan laut "Sport 1"-Bericht: Der Teenager könnte schon in der kommenden Saison Spielpraxis in der 3. Liga bei Bayerns U23 sammeln.
In Sinsheim habe man vergeblich darum gekämpft, dass Sieb einen Profivertrag in der ersten Mannschaft unterschreibt. Sein bevorstehender Wechsel an die Säbener Straße sorgt nun bei den Verantwortlichen der TSG Hoffenheim für Irritationen, wie "Sport 1" weiter berichtet.
Sportdirektor Alexander Rosen sagte gegenüber dem Portal: "Armindo hat bei uns eine klare Perspektive für den Lizenzspielerkader aufgezeigt bekommen und bereits regelmäßig mit den Profis trainiert." Insofern sei es bedauerlich, dass sich der Spieler und sein Berater Can Arikboga für ein anderes Angebot entschieden hätten. Rosen weiter: "Aber es gilt diese Entscheidung zu respektieren, auch wenn sie ein Stück weit schmerzt."
Wie der Transfer nach München abgelaufen sei, ärgert den Sportdirektor der TSG Hoffenheim allerdings: "Unabhängig davon finden wir es in diesem Zusammenhang irritierend, dass der Spieler ohne Abstimmung mit uns vom FC Bayern zu einer medizinischen Untersuchung nach München bestellt wurde." Angesichts der Corona-Krise "mit all ihren Einschränkungen und Herausforderungen" fehlten Rosen für so ein Verhalten die Worte.
(as)