Beim FC Bayern wird im kommenden Sommer alles auf dem Prüfstand stehen. Das machten die Bayern-Bosse schon vor einigen Wochen klar. Denn zum ersten Mal seit zwölf Jahren droht den Münchner in dieser Saison eine Spielzeit ohne Titel.
Der Gewinn der Meisterschaft ist aufgrund von zehn Punkten Rückstand auf Tabellenführer Leverkusen utopisch, im DFB-Pokal sind die Münchner bereits in Runde zwei an Drittligist Saarbrücken gescheitert und in der Champions League gelten trotz Viertelfinal-Einzug andere Teams als deutlich stärker.
Doch selbst, wenn die Saison durch die Königsklasse noch etwas gerettet wird, steht dem Kader im kommenden Sommer ein großer Umbruch bevor. Die "Sport Bild" berichtet von gleich vier Spielern, die der neue Sportvorstand Max Eberl nach München holen will.
Die eigentlich schon treffsichere Offensive, die bisher 73 Tore in 25 Liga-Spielen erzielt hat, soll im Sommer noch weiter verstärkt werden. Eberl soll dazu Nationalspieler Chris Führich vom VfB Stuttgart ins Visier genommen haben. Zwar verlängerte der seinen Vertrag erst kürzlich bis 2028, doch hat wohl eine Ausstiegsklausel im neuen Arbeitspapier.
Sollten die Schwaben die Champions League erreichen, wonach es aktuell aussieht, soll die Ablösesumme für den 26-Jährigen laut "Sport Bild" bei 23,5 Millionen Euro liegen.
Obwohl die Münchner erst im Winter Bryan Zaragoza für 17 Millionen Euro aus Granada geholt hatten, soll Führich den Konkurrenzkampf auf den Außen mit dem Spanier, Serge Gnabry, Kingsley Coman, Mathys Tel und Leroy Sané weiter verstärken. Zudem soll Führich als eine Art Back-Up dienen, wenn Sané seinen bis 2025 auslaufenden Vertrag doch nicht verlängert.
Im zentralen Mittelfeld soll weiterhin Martín Zubimendi die Wunschlösung sein. Nachdem der Transfer von João Palhinha im vergangenen Sommer noch auf den letzten Metern gescheitert war, nahmen die Bayern-Bosse Zubimendi bereits im Winter zum ersten Mal ins Visier.
Der 25-Jährige ist noch bis 2027 bei Real Sociedad San Sebastian unter Vertrag und soll eine Ausstiegsklausel von 60 Millionen Euro haben. Ein Wechsel gilt als wahrscheinlich, wenn tatsächlich Xabi Alonso neuer Bayern-Trainer werden sollte. Beide haben den gleichen Berater und Alonso trainierte ihn bereits in der zweiten Mannschaft von Real Sociedad.
Die auch in dieser Saison häufig wacklige Abwehr soll weiterhin mit Ronald Araújo verstärkt werden. Der Uruguayer gilt schon länger als absoluter Wunschspieler von Trainer Thomas Tuchel und Sportdirektor Christoph Freund. Im Sommer soll ein neuer Anlauf gewagt werden.
Beim 25-Jährigen soll die Ausstiegsklausel laut "Sport Bild" im zweistelligen Millionen-Bereich liegen, die knapp an die 100-Millionen-Marke reicht. Araújo selbst soll einem Wechsel bereits im Winter nicht abgeneigt gewesen sein.
Und auch die rechte Defensivseite könnten die Münchner noch verstärken. Jermie Frimpong von Bayer Leverkusen wurde von den Ex-Bossen Hasan Salihamidžić und Marco Neppe noch abgelehnt. Eberl hingegen soll den 23-Jährigen "sehr interessant" finden. Auch der Niederländer soll laut "Sport Bild" eine Ausstiegsklausel in Höhe von 40 Millionen Euro besitzen, die jedoch noch vor EM-Start gezogen werden müsste.
Nur fraglich, ob die Münchner nach Winter-Neuzugang Sascha Boey (30 Millionen Euro Ablöse) und der Leih-Rückkehr von Josip Stanisic tatsächlich noch einen weiteren Spieler für die rechte Seite benötigen.
Insgesamt würden die Eberl-Transfers über 200 Millionen Euro kosten. Besonders auffällig: alle Stars könnten per Ausstiegsklausel nach München kommen. Damit sind die Kosten für die Bayern-Bosse einigermaßen kalkulierbar, mit den Vereinen stünden keine zähen Verhandlungen wie bei Harry Kane an und es ist klar, wie viel Geld durch Verkäufe eingenommen werden muss, um die neuen Stars zu finanzieren.
Die "Sport Bild" nennt mit Leon Goretzka, Joshua Kimmich, Alphonso Davies, Leroy Sané, Serge Gnabry, Noussair Mazraoui, Dayot Upamecano gleich sieben Bayern-Stars, die als Verkaufskandidaten gelten.
Mit Bouna Sarr und Eric Maxim Choupo-Moting werden zudem die auslaufenden Verträge von zwei Stars wohl definitiv nicht verlängert.