Der FC Bayern träumt gegenwärtig vom dritten Titel der Saison. Die Meisterschaft und den DFB-Pokal haben die Münchener bereits in der Tasche. Nun wollen sie im Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen den FC Chelsea (Samstag, 21 Uhr/Sky) den ersten von vier nötigen Schritten auf dem Weg zum angestrebten Erfolg in der Königsklasse machen.
Schon bald könnte sich der deutsche Rekordmeister also das zweite Titel-Triple in die Vereinshistorie schreiben. So abwegig ist es nicht, die Bayern waren nach der Corona-Pause in einer Top-Verfassung. Laut dem Sportwettenanbieter Bwin zählt der FCB sogar zu den wahrscheinlichsten Favoriten auf den Champions-League-Sieg. Die Nummer eins im Ranking ist der neureiche britische Klub Manchester City mit einer Quote von 4,0, dahinter folgt Bayern (4,5) vor Paris St.-Germain (6,0), das mit Geld aus Katar im Eiltempo an die Spitze des europäischen Fußballs aufgestiegen ist.
Die Bayern spielen und halten im Who-is-Who des europäischen Klubfußball mit, auch wenn sie sich längst nicht so sehr von externen Geldgebern bezahlen lassen wie die Konkurrenz aus beispielsweise Manchester oder Paris. Das soll auch in Zukunft so bleiben.
Der Renommierklub aus München arbeitet dafür an einer langfristigen Marschroute für das kommende Jahrzehnt. Das berichtet "Sport Bild". Demnach gibt es ein bereits über 50 Seiten langes Papier namens "Strategie 2030". Federführend seien Vorstand Oliver Kahn und Präsident Herbert Hainer, also das künftige Chefduo der Bayern. Kahn, der im Januar 2022 Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge beerben soll, sei der Leiter des Zukunftsprojekts.
Das Konzeptpapier, das im Septmeber offiziell vorgestellt werden soll, beinhaltet laut dem Bericht drei wesentliche Punkte.
Der erste Kernpunkt sei, dass der FC Bayern München auch künftig alles dafür tun müsse, auf Dauer zu den fünf besten Klubs in Europa zu gehören.
Außerdem wolle der Rekordmeister seinem Prinzip treu bleiben, nie mehr Geld auszugeben, als zur Verfügung steht. Finanzielle Vernunft soll auch künftig nicht für teure Namen geopfert werden, Schulden für Superstars sind weiterhin tabu.
Das heißt aber nicht, dass Bayern auf Topspieler verzichten will. Der Klub will mit Bedacht und im eigenen Nachwuchs ausgebildeten Profis nach dem größtmöglichen Erfolg streben. Präsident Hainer sagte bereits Anfang Mai zum "Kicker": "Unser Ziel ist, immer eine Mannschaft zu haben, die die Champions League gewinnen kann. Dazu haben wir den Jugendbereich ausgebaut. Zudem werden wir versuchen, Jahr für Jahr einen internationalen Star zu holen. Das werden wir schaffen."
Weiterhin sollen dem Bericht zufolge die Bayern-Fans wieder mehr im Mittelpunkt stehen. Der Anspruch sei es, dass die knapp über 75.000 Plätze in der Allianz Arena in Heimspielen immer besetzt sind. Ausverkauftes Haus bis 2030 laute das Ziel, gelingen soll das mit attraktivem Fußball.
"Sport Bild" berichtet zudem, dass sich der FC Bayern München unter dem neuen Führungsduo Kahn und Hainer auch vom Führungsstil des Ex- und Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß abgrenzen wolle. Während Hoeneß für kurzfristige Bauchentscheidungen und Polemik stand und immer noch steht, klingen die im Bericht genannten Konzeptpapierpunkte eher nach langfristiger und besonnener Zukunftsstrategie.
(as)