Der FC Bayern München hat es doch geschafft: Am Dienstag konnten die Bayern endlich wieder einen abgeschlossenen Transfer verkünden. Der FC Bayern leiht sich Ivan Perisic von Inter Mailand aus.
Dabei scheint klar zu sein: Nach all den Tagen, an denen sich eine Schlagzeile zu Leroy Sané die nächste jagte, ist der Ex-Dortmunder Perisic nur eine Notlösung. (Da mag Bayern-Coach Niko Kovac noch so sehr schimpfen, man mache mit solchen Aussagen einen Spielter schlecht.)
Auf Instagram zeigten Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge und Sportdirektor Hasan Salihamidžić stolz den neuen Spieler vor. Alles wieder gut an der Säbener Straße?
Das wohlige "Mia san mia – auch mit Perisic statt Sané" wollte sich bei zahlreichen Fans nicht einstellen. In den sozialen Netzwerken sammelten sich die wütenden und genervten Kommentare.
Auch unter dem Facebook-Post der Perisic-Verkündung: Unverständnis. "Von Sané und Hudson-Odoi zu Perisic. Mit dieser Verpflichtung sind wir offiziell im europäischen Mittelmaß angekommen", fing ein Topkommentar unter dem Facebook-Post der Bayern zur Verkündung des Transfers an, der von Hunderten Anhängern geliket wurde.
Das ist nur eine kleine Auswahl. Immer wieder fordern die Fans entweder einen weiteren Transfer. Oder sie nennen gleich Namen. Und dann soll es eben der verletzte Leroy Sané von ManCity sein. Oder Philippe Coutinho vom FC Barcelona. (Für Coutinho hat Barca aber laut der in Barcelona erscheinenden Zeitung "Mundo Deportivo" ein Angebot des FC Bayern abgelehnt.)
Natürlich gibt es auch viele Fans, die Perisic feiern. Die ihn für unterschätzt halten.
Aber das Unverständnis und die Wut der FC-Bayern-Fans ist verständlich, hält man sich noch einmal die großspurigen Ansagen der Bayern-Bosse in den vergangenen Monaten vor Augen. Im Februar hatte Uli Hoeneß großartige Transfers angekündigt und geschwärmt: "Wenn Sie wüssten, wenn wir alles schon haben."
Benjamin Pavard, Jann-Fiete Arp und Lucas Hernandez folgten. Und dann eben Perisic. Nach einem riesengroßen, man kann es nicht anders nennen, Theater um Sané.
Auf dieses wilde Theaterstück waren offenbar auch die Bayern-Fans nicht vorbereitet. Vielleicht dürfen sie sich bald wieder anhören, dass sie doch "für diese Scheißstimmung" verantwortliche seien.
(ll)