So schnell kann es gehen. Reinhard Grindel ist am Dienstag von seinem Amt als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurückgetreten. Das verkündete er auf einer Pressekonferenz, nachdem bereits mehrere Medien über sein Aus berichtet hatten.
"Ich bin tief erschüttert, dass ich meine Position als DFB-Präsident aufgeben muss", sagte Grindel. Die Europameisterschaft 2024 in Deutschland sei ein Erfolg seiner Amtszeit gewesen. Im Stress des Amtes habe er zu wenig hinterfragt.
Der 57 Jahre alte Grindel, der bei der Eröffnung der Hall of Fame im Fußballmuseum in Dortmund am Montag noch geschwiegen hatte, hat damit nach drei Jahren als DFB-Präsident die Konsequenzen aus den Anschuldigungen und der schweren Kritik gegen seine Person in den vergangenen Tagen gezogen.
Nach den vom Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" erhobenen Vorwürfen, dass er Zusatzeinkünfte über 78 000 Euro als Aufsichtsratschef der DFB-Medien Verwaltungs-Gesellschaft in den Jahren 2016 und 2017 nicht publik gemacht habe, fand der einstige CDU-Berufspolitiker in den vergangenen Tagen kaum noch Rückhalt in der Verbandsspitze. Die DFB-Presseabteilung versicherte, dass Grindel bei seinem Amtsantritt korrekte Auskünfte über seine Einkünfte gemacht habe. Den gut dotierten Aufsichtsratsposten trat er drei Monate später an.
Auch auf seiner Abschieds-PK ließ Grindel am Dienstagmittag keine Fragen von Journalisten zu.
(bn/pb/dpa)