Erneut feiert der FC Sevilla einen Sieg im Finale der Europa League. Nach fast 150 Minuten Spielzeit konnten die Spanier beim Elfmeterschießen gegen AS Rom die Ruhe bewahren und das Spiel mit 4:1 für sich entscheiden. Während Sevilla sich zum nun schon siebten Mal über einen Europapokal-Titel freuen konnte, mussten die Römer:innen am Mittwochabend ihre Verlierer-Qualitäten unter Beweis stellen.
Besonders schlecht zurechtgekommen mit dem zweiten Platz ist dabei Rom-Trainer José Mourinho. Nach Schlusspfiff machte er mit einer ungewöhnlichen Aktion von sich reden.
Denn für den Portugiesen war das verlorene Endspiel eine ungewohnte Situation: Immerhin hatte er mit seinen vorherigen Teams jedes Europapokal-Finale gewonnen – insgesamt schon ganze fünfmal. Seinen sechsten Triumph wollte Mourinho sich dann mit AS Rom holen. Die Niederlage in Budapest gegen Sevilla war für Mourinho also ein Novum.
Besonders gut schien José Mourinho jedenfalls nicht mit dem Spiel-Ausgang zurechtzukommen. Nach der Niederlage hatte er sichtlich keine wirkliche Lust auf die Medaille, die er zuvor missmutig bei der Siegerehrung abgeholt hatte. Lange trug "The Special One" sie dann nicht um den Hals. Schon nach wenigen Sekunden zog er sich das Band mit der Medaille für den zweiten Platz wieder über den Kopf.
Mit schlechtgelaunter Miene schritt der 60-Jährige in Richtung Rom-Fans über das Spielfeld der Puskas-Arena in Budapest. Dort angekommen zeigte der grimmige Mourinho offenbar wahllos in die Menge der enttäuschten Fans und überraschte dann mit einer kuriosen Geste.
Als wäre das Abnehmen der Trophäe nicht schon genug Ausdruck der Enttäuschung, warf der Portugiese seine Medaille kurzerhand in den Block der Römer Fans. In den Rängen fing ein Junge im weinroten Trikot die kleine Scheibe. Der wird den Tag trotz Niederlage bestimmt in guter Erinnerung behalten.
Die Message war eindeutig: José Mourinho hat keine Lust auf den zweiten Platz. Wie es mit ihm und Roma nach der Niederlage weiter gehen soll, ist noch offen. Sein Vertrag läuft zumindest noch ein Jahr.
Ob AS-Rom-Trainer José Mourinho seinen Klub verlassen will, wird sich noch zeigen. Während die spanischen Fans ihren Sieg mit einem spontanen Platzsturm feierten, konnten die angereisten Römer den ungeliebten zweiten Platz zumindest in Medaillenform mit nachhause nehmen.