Als Gruppensieger in der Champions League kann Borussia Dortmund sich international sehen lassen. Nach dem 1:1 gegen Paris Saint-Germain konnte der BVB in die K.-o.-Runde einziehen. Weniger gut läuft es jedoch in der Bundesliga. Auch am Samstag verpasste das Team von Edin Terzić die drei Punkte in Augsburg und musste sich mit einem Unentschieden zufriedengeben.
Dass der BVB nun seit vier Ligaspielen keinen einzigen Sieg einfahren konnte, ist auch einem Sky-Experten nicht entgangen. Mit harter Kritik hat er den Klub adressiert. Nur einen sieht er nicht in der Verantwortung.
Sky-Experte Didi Hamann äußerte sich nun bei "Sky90 - die Fußball-Debatte" zur Situation bei Dortmund. Er nahm vor allem die aktuellen Spieler ins Visier. Hamann erklärte: "Du schaust dir den Sabitzer an, den Nmecha und Bensebaini – keine Leistung, die ganze Vorrunde."
Anders hätte es sich etwa mit den Ex-Borussen Jadon Sancho, Ousmane Dembélé oder eben Jude Bellingham verhalten. Sie seien "Einzelspieler" gewesen. Auch deren Verkauf hätte dem Verein viel Geld in die Kassen gespült. Für die verbliebenen Fußballer hatte Hamann kein Lob:
Für das Problem fand Hamann auch einen Namen. Der Experte sprach vom "HSV-Syndrom". Sportler, die der Verein neu unter Vertrag genommen hatte, würden schlechter, statt ihre Leistungen auszubauen. Hier dachte er offenbar konkret an die Neuzugänge Marcel Sabitzer, Ramy Bensebaini, Felix Nmecha oder auch Emre Can.
Die Spieler würden ihrer Verantwortung nicht gerecht werden. Hamann hatte bei Sky auch schon eine Idee für eine passende Ansprache. Man müsse den Spielern auch mal sagen: "Ihr könnt gutes Geld verdienen bei uns, aber ihr habt auch eine Verantwortung."
Besonders einen Spieler nimmt Ex-Profi Hamann in den Fokus. Julian Brandt hätte zwar "mal drei gute Spiele" gehabt, dann würde man jedoch wieder wochenlang nichts von ihm sehen. Brandts inkonstante Leistung ist für Didi Hamann offenbar symptomatisch für die Gesamtsituation der Borussen. Der 50-Jährige erklärt: "Wenn es nicht läuft, brauchst du die Typen, die vorangehen." Diese Qualität fehle den Spielern im Moment.
Nur einer blieb von Hamanns Kritik verschont. Überraschenderweise stellte er sich vor Trainer Edin Terzić. Dem täte man häufig unrecht, "weil er zu oft von den Spielern im Stich gelassen wird". Einen Vorschlag hatte Sky-Experte Hamann dann aber doch noch für den BVB-Coach. Er vermutete, dass Terzić zu brav sei. Hamann erklärte: "Ich würde mir wünschen, dass er mal dazwischen haut." Im Zweifel sei das auch die Aufgabe von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke oder Sportdirektor Sebastian Kehl.