Im Februar verkündete Toni Kroos die für viele so frohe Kunde selbst: Er wird wieder für das DFB-Team auflaufen. Julian Nagelsmann hatte ihn nach vielen ausgiebigen Gesprächen von einem Comeback überzeugen können. Diese Woche weilt der Routinier nun erstmals seit fast drei Jahren wieder im Kreis der deutschen Nationalmannschaft.
Am Montag sind der Bundestrainer und seine Profis in Frankfurt zusammengekommen. Toni Kroos wurde dort direkt für Werbezwecke eingebunden, verteilte gemeinsam mit Streamer Elias Nerlich in der Innenstadt die neuen Trikots.
Am Dienstag stand das erste Training dieser Länderspielpause an, für den Rückkehrer war der Arbeitstag damit aber noch lange nicht vorbei. Denn am frühen Nachmittag ging es für ihn auf der Pressekonferenz weiter. Ohne Mitspieler oder Trainer an seiner Seite stellte sich der 34-Jährige den Medienschaffenden.
Schon der Start lief dabei nicht planmäßig ab. Der DFB hatte den PK-Beginn für 13 Uhr angekündigt, ließ Journalist:innen vor Ort sowie Fans im Stream dann aber lange warten. Erst mit 14-minütiger Verspätung sollte es losgehen, über die Hintergründe klärte der Verband nicht auf.
Während der Übertragung der PK sollte es dann weitere Probleme geben. Bild und Ton stockten wiederholt. Mal sahen die Zuschauer:innen großflächige grüne Quadrate, mal wurde es komplett schwarz. Als diese Panne zu einem mehrsekündigen Aussetzen des Streams führte, beschwerten sich zahlreiche Fans in den Kommentaren.
"Es kann doch nicht so schwer sein, hier einen vernünftigen Stream anzubieten. Hunderte Streamer schaffen dies täglich und deutlich konstanter", ärgerte sich ein User.
Andere nahmen es mit Humor. "Leon Goretzka hat aus Frust das Kabel durchgebissen", witzelte ein Nutzer, dass der aussortierte Bayern-Star hinter den Problemen stecke. Ein anderer brachte den ehemaligen Bundestrainer ins Gespräch: "Der DFB muss sparen. Die Abfindung von Hansi Flick muss bezahlt werden."
Zur Verteidigung des DFB soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Übertragung nach diesem Aussetzer deutlich stabiler lief. Für einen weiteren Lacher sorgte Toni Kroos selbst. Was für ihn typisch Deutsch sei, wurde er gefragt. "Es war mal typisch Deutsch, relativ erfolgreich zu sein", antwortete er grinsend: "Da wollen wir wieder hinkommen."
Und zwar mit dem Rückkehrer auf der Doppelsechs, İlkay Gündoğan wird dafür auf die Zehn vorrücken. Wen sich Toni Kroos stattdessen an seiner Seite wünscht, wollte er sich nicht entlocken lassen. "Wie das mit Namen besetzt wird, ist eine Frage für den Trainer", verwies er auf Julian Nagelsmann.
Klar ist für den Routinier aber, dass ein defensiv denkender, fleißiger Arbeiter gut reinpassen würde, da das Mittelfeld somit einen guten Mix hätte. "In Madrid haben wir lange in einer solchen Besetzung gespielt", verwies er auf das erfolgreiche Trio, das er einst gemeinsam mit Luka Modrić und dem mittlerweile nach Manchester abgewanderten Casemiro gebildet hatte.
Offen ließ Toni Kroos auch, ob er nur für die Heim-EM ins DFB-Team zurückkehrt. "Wenn wir in der Vorrunde ausscheiden, werde ich keinen grünen Haken dahinter setzen", sagte er zwar schmunzelnd, schob dann aber nach: "Zur zeitlichen Begrenzung habe ich mir keine Gedanken gemacht."
Aus gutem Grund, denn nach aktuellem Stand ist nicht einmal seine Zukunft im Klub geklärt. "Da hakt es gar nicht, dafür ist unser Verhältnis viel zu gut", machte der Mittelfeldmann deutlich, dass es mit seinem Arbeitgeber keinerlei Probleme gebe.
Vielmehr befinde er sich selbst noch "im Entscheidungsprozess", der Ausgang erscheint offen. Es besteht also die Möglichkeit, dass Toni Kroos seine Karriere im Sommer bei der Heim-EM beendet. Idealerweise am 14. Juli mit dem Finale im Berliner Olympiastadion. Mit der einen Trophäe in der Hand, die ihm in seiner Sammlung noch fehlt.