Seit Wochen wird darüber spekuliert, ob der FC Bayern München mit einer zu offensiven Ausrichtung spielt. Insbesondere nach dem ernüchternden 1:1 gegen die TSG Hoffenheim, musste sich Trainer Julian Nagelsmann einiges an Kritik anhören. Auf der anschließenden Pressekonferenz nach dem Liga-Unentschieden, reagierte der 34-Jährige genervt auf die Frage, ob sein 3-4-3 mit sechs gelernten Offensivspielern denn nicht zu riskant sei – und machte eine klare Ansage.
"Ich habe diese Frage in den letzten vier Wochen jetzt bestimmt schon 1734-mal gestellt gekriegt", setzte Nagelmann sichtlich genervt an. "Ich finde das despektierlich den beiden Spielern Serge und King gegenüber." Er erklärte, dass seine Offensivspieler "Weltklassespieler" seinen, die auch gegen den Ball arbeiten könnten. "Das hat man heute auch gesehen."
Ein Blick auf die diesjährige Statistik lässt jedoch auf etwas anderes schließen: Der FC Bayern beendete seit Anfang Januar nur zwei von elf Partien ohne Gegentreffer und von den letzten sieben Pflichtspielen gewannen sie nur drei.
Nagelmann vermisst außerdem Alphonso Davies, der "in den letzten zwei Wochen jedes Spiel gemacht hat". Bei dem "Stammlinksverteidiger" wurde nach seiner Corona-Erkrankung vor einigen Wochen, eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert, von der er sich derzeit noch erholt.
Doch das Comeback des Fußball-Stars rückt näher. Der Bayern-Trainer rechnet damit, dass Davies innerhalb der nächsten drei oder vier Wochen wieder aufs Spielfeld zurückkehrt. Er erklärte, dass bei den Untersuchungen das "Best Case Szenario" eingetreten sei: "Die Flüssigkeit aus dem Herzbeutel ist weg."
Wenn es um die Aufstellung und Taktik geht, zählt Nagelmann auf die Meinung seines Teams. "Man fällt gewisse Entscheidungen nach Rücksprache mit den Spielern", sagte Nagelsmann nach dem Hoffenheim-Spiel. "Und es ist so, dass die Spieler sich auch wünschen, dass die formstärksten Spieler auf ihren besten Positionen spielen. Wenn man alles zusammenrechnet, ist es dann diese offensive Aufstellung, die uns derzeit am stärksten macht."
(fw)