Der FC Bayern hat in der Bundesliga den schlechtesten Saisonstart seit zwölf Jahren hingelegt.Bild: IMAGO/MIS
Fußball
Es knistert beim FC Bayern. Aktuell aber nicht im positiven Sinne. Nach dem 2:2 gegen den VfB Stuttgart und dem nunmehr dritten Bundesliga-Unentschieden hintereinander ist die Stimmung gedämpft. Nun steht dem Rekordmeister auch noch das mit Spannung erwartete Duell mit dem FC Barcelona in der Champions League bevor.
Negativ-Stimmung macht sich bei den Bayern breit
Kein Wunder, dass die Frustration groß ist. Nicht nur Coach Julian Nagelsmann ist angespannt. Auch Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidžić wollte keinen Hehl daraus machen, dass ihn der unerwartete sportliche (Ergebnis-)Einbruch durchaus umtreibt.
Thomas Müller war nach dem Unentschieden gegen Stuttgart angefressen. Bild: IMAGO/MIS
Unter den Spielern soll die Laune aktuell nicht die beste sein. So ließ etwa Thomas Müller verlauten, dass er wegen der nicht erbrachten Erfolge angefressen ist: "Ich bin das erste Mal in dieser ganzen Spielzeit sauer – und zwar sauer auf uns selbst. Ich habe eine schöne Krawatte", sagte er. Damit bezieht er sich auf einen Elfmeter von Serhou Guirassy, durch den die Bayern in der Nachspielzeit noch den Ausgleich bekommen hatten.
Für die offen gezeigte Enttäuschung erntete Müller vom Sky-Experten Lothar Matthäus Verständnis. Müller ärgere sich, "dass Stuttgart am Schluss überhaupt noch die Chance hatte, einen ordentlichen Ball in den Sechzehner zu spielen", schreibt der deutsche Rekordnationalspieler in seiner Kolumne bei Sky.
Matthäus kritisiert Mentalität der Spieler
Matthäus meint zu wissen, was das Problem der Rekordmeister aktuell ist. Er zeigt sich überzeugt davon, dass die Charakterfrage am Feld eine große Rolle spielt: "Früher hätten ein Hummels, Alaba oder Boateng dazwischen gehauen und das verhindert. Vor ein paar Jahren waren fast nur sogenannte Typen auf dem Platz bei Bayern."
Diese "starken" Charaktere fehlen den Bayern nach Meinung von Matthäus aktuell. Zwar habe der FC Bayern sehr talentierte Spieler, "aber wenn es mal nicht läuft, fehlen der Mannschaft solche Typen". Der Weltmeister von 1990 glaubt: "Viele verstecken sich dann oder suchen das Problem bei anderen."
Matthäus sieht nur drei "Typen" bei den Bayern
Nach Meinung des Experten brauchen die Bayern also mehr Charakter-Typen auf dem Feld. Matthäus hat eine genaue Vorstellung davon, wer zu dieser Art von Spielern gehört: Er nennt etwa Thomas Müller, Joshua Kimmich und Manuel Neuer als Leader. "Aber es braucht gerade in schweren oder engen Partien mehr von diesem Schlag und nicht hauptsächlich hochtalentierte Spieler."
Gerade in schweren Zeiten brauche es echte Charakter-Typen auf dem Feld, findet Matthäus. Bild: IMAGO/ULMER Pressebildagentur
Ob die Bayern es trotzdem schaffen, gegen Barcelona zu punkten, wird sich am Dienstagabend zeigen. Dann muss sich das Team von Julian Nagelsmann auch dem ehemaligen Bayern-Kicker Robert Lewandowski stellen.
(ast)
Rund um den FC Bayern ist Jamal Musiala in dieser Saison das Gesprächsthema Nummer eins.