Durch den Patzer des Hamburger SV beim 1:1 gegen den VfL Osnabrück ist Arminia Bielefeld vorzeitig zum achtmal in seiner Vereinsgeschichte in die Fußball-Bundesliga aufgestiegen. Damit sind die Ostwestfalen gemeinsam mit dem 1. FC Nürnberg Rekordaufsteiger. Viermal stieg die Arminia direkt wieder ab, am längsten war sie von 1980 bis 1985 und von 2004 bis 2009 durchgängig erstklassig. Länger als diesmal mit elf Jahren musste Bielefeld noch nie zuvor auf die Rückkehr ins Oberhaus warten.
Wir erinnern uns an die bisherigen sieben Aufstiege der Bielefelder – und was daraus wurde:
Nach Jahren in der Spitzengruppe der Regionalliga schaffte Arminia endlich den erstmaligen Aufstieg. "Die Bundesliga wurde indes zum Alptraum, der den Verein fast seine Existenz gekostet hätte", heißt es auf der eigenen Homepage. Sportlich hätte Bielefeld den Klassenerhalt geschafft, dann folgte der Zwangsabstieg wegen der Verwicklung in den Bundesliga-Bestechungsskandal.
Unter Karl-Heinz Feldkamp stieg Bielefeld nach einer fast traumatisch verlorenen Relegation im Vorjahr gegen 1860 München zum zweiten Mal auf. Der Trainer ging aber nach Kaiserslautern. Nachfolger Milovan Beljin wurde nach sieben Spielen beurlaubt und unter dessen Nachfolger, einem gewissen Otto Rehhagel, folgte der direkte Wiederabstieg.
Unter Hans Dieter Tippenhauer folgte der direkte Wiederaufstieg und erstmals blieb die Arminia fünf Jahre lang erstklassig. Die achten Plätze 1982 und 1983 sind die bis heute besten Platzierungen. 1985 folgte der Abstieg in der Relegation gegen Saarbrücken.
Nach finanziellen Problemen und dem zwischenzeitlichen Abstieg in die Oberliga folgte unter Trainer Ernst Middendorp und mit Spielern wie Thomas von Heesen und Fritz Walter der Durchmarsch von der dritten in die erste Liga. Nach dem frühzeitigen Klassenerhalt im ersten Jahr mit Stürmer Stefan Kuntz ging die Arminia im zweiten aber wieder runter.
Mit von Heesen als Trainer und Torschützenkönig Bruno Labbadia schaffte Bielefeld den direkten Wiederaufstieg. Unter Trainer Hermann Gerland mit dem zwischenzeitlichen Bundesliga-Rekord von zehn Niederlagen in Folge blieb die Arminia aber wieder nur ein Jahr.
Nach einem Zweitliga-Jahr mit Abstiegsnöten brachte Trainer Benno Möhlmann Ruhe. Er rettete den Verein und stieg im Jahr darauf mit Spielern wie Ansgar Brinkmann und Torschützenkönig Artur Wichniarek auf. Nach dem 28. Spieltag schien Bielefeld mit 34 Punkten gerettet – und stieg dennoch ab.
Möhlmann wurde im Februar als Achter entlassen, von Heesen übergab nach zwei Spielen als Interimscoach als Sechster an den bis dahin unbekannten Uwe Rapolder. Der schaffte einen Schlussspurt zum siebten Aufstieg. Zum zweiten Mal blieb Bielefeld fünf Jahre. Trainer Middendorp ernannte sein Team 2007 als Zweiter nach fünf Spielen ironisch zum "Bayernjäger". Nach dem laut Präsident Hans-Hermann Schwick "bittersten Abstieg der Vereinsgeschichte" 2009 rauschte Bielefeld zum zweiten Mal in die Drittklassigkeit ab und musste zum zweiten Mal elf Jahre warten.
Nun ist die Arminia zurück.
(lin/dpa)