Seine Statements: klug und lehrreich. Sein Dialekt: entwaffnend. Sein Horizont: endet nicht an der Auslinie. Sein Name: Christian Streich.
Seit 2011 ist er Trainer beim SC Freiburg, die Konstante im Breisgau, die gute Seele der Bundesliga. Vor und nach Spieltagen hat er immer etwas zu sagen. Selbst, wenn er eigentlich nichts zu sagen hat.
Wir sind uns sicher: Der Fußball wäre sehr viel besser, wenn mehr seiner Sorte auf den Trainerbänken sitzen würden. Am Wochenende erwacht die Bundesliga wieder aus dem Länderspielschlaf. Und der kleine SC Freiburg empfängt Samstag, 15.30 Uhr, den großen FC Bayern.
Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel äußerte sich Streich - wie so oft – nicht nur über den kommenden Spieltag. Nein, er plauderte auch über die Wichtigkeit von Busfahrern und viel zu günstiges Hähnchenfleisch, außerdem äußerte er sich unnachahmlich über angebliche Reformpläne des Fußballweltverbands Fifa – pragmatisch, badisch, gut!
Die Kollegen von Sport 1 haben das Video auf ihrer Facebookseite zur Verfügung gestellt:
Christian Streich über...
... den Busfahrer:
"Der Busfahrer muss die Überzeugung haben, dass er total wichtig ist und dazugehört, weil er, nachdem er Bus gefahren ist, das Spiel von der Jugendmannschaft filmt. Das war bei uns immer eine Selbstverständlichkeit. Wir haben nie einen Filmer gehabt. [...] Und das sage ich nicht nur so. Das ist so. So muss es laufen in so einem Laden wie bei uns. [...] Alle müssen mehrere Sachen schaffen. Alle. Und dann gibt's auch die Identifikation. [...] Wenn man nicht immer nur das gleiche Zeug macht, sondern richtig gefordert und eingebunden ist."
... angebliche Reformpläne der Fifa und Uefa mit internationalen Spielen am Wochenende:
"Dann kick ich halt am Dienstag um elf, wenn sie sagen, wir müssen am Dienstag um elf kicken. Dann machen wir 'ne Mannschaft, 'ne andere Mannschaft kommt auch. Dann kicken wir um elf oder um zwölf. Egal, das sollen die dann machen. Ich konzentriere mich aufs Spiel, freue mich, wenn einer einen Pass spielt und lasse mir den Fußball nicht stehlen. [...] Ich lasse mir den Fußball, oder die Freude daran, nicht nehmen, egal was sie machen. Dann gehe ich nach Buchenbach (15 Kilometer östlich von Freiburg, d. Red.), dann kicken wir da ein bisschen. Ich kriege schon ein paar zusammen. Kein Problem. [...]
Den Platz in Buchenbach beschreibt er dann wie folgt:
"Schöner Platz, so ein Rasenplätzle. Ist aber keine Originalgröße. Ist traumhaft. Es gibt nichts schöneres."
... über Fleisch:
"Wir sagen unseren Spielern, dass sie darauf achten sollen, ihr Fleisch in Metzgereien zu holen, wo die Rinder hier von der Weide sind und nicht vorher erst tausend Kilometer in irgendwelchen Karren herumgefahren worden sind. Die haben ja auch alle genug Geld, dass sie keine Hähnchen für 2,50 Euro kaufen müssen, die ihr ganzes, kurzes, unwürdiges Leben gequält worden sind. Was ist das für Fleisch? Das übertragt sich ja auch auf dich selber, das ist ja klar."
... über vegane Ernährung:
"Es kommt und es hat Gründe, dass es kommt. Mit Ernährung kannst du noch ein paar Prozent rausholen, das ist keine Frage. Und es ist auch eine ethische Sache, – wenn du es dir leisten kannst."
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