Beim Heimspiel gegen Leverkusen macht Santiago Ascacibar seinem Ruf als Unruhestifter alle Ehre: Es ist bereits Nachspielzeit und Stuttgart liegt nach einem Elfmeter für die Leverkusener hinten, als Ascacibar komplett die Beherrschung verliert.
Er spuckt dem Leverkusener Elfmeterschützen Kai Havertz im eigenen Strafraum ins Gesicht. Als der Schiedsrichter mit gezückter roten Karte auf ihn zukommt, schubst er diesen weg, um weiter auf Havertz loszugehen. Der Schiedsrichter bekommt die Situation unter Kontrolle und schickt Ascacibar vom Platz.
Der Unmut über Ascacibars Fehlverhalten ist groß, denn der Mittelfeldspieler ist bereits häufiger auffällig geworden. Leverkusener Kevin Volland äußerte sich kritisch: "Es war ja nicht das erste Mal bei dem Kollegen. ... Solche Leute brauchen wir nicht in der Bundesliga."
Und auch Trainer Weinzierl hat die Faxen dicke: "Er hat der Mannschaft einen Bärendienst erwiesen. Auch wenn unsere Lage noch so unbefriedigend ist – das darf nicht passieren." Die Strafe für den 22-Jährigen steht noch nicht fest, wird aber ohne Zweifel happig ausfallen.
Allerdings ist Ascacibar mit seinen unsportlichen Ausrutschern in bester Gesellschaft. Diese 6 Taten sind mindestens genauso daneben wie Ascacibars Spuck-Attacke:
Wenn es um unsportliche Fouls geht, dann darf Costa nicht fehlen. Mehrere Male wurde der Mittelstürmer bereits vom Platz geschickt, weil er seine Gegenspieler attackierte. Erst vor Kurzem kassierte Costa eine fette Sperre, nachdem er verbal auf den Schiedsrichter im Spiel gegen FC Barcelona losgegangen war. Laut des Unparteiischen Jesús Gil Manzano soll der 30-Jährige erst seine Mutter schwer beleidigt und ihn dann am Arm festgehalten haben. Acht Spiele Sperre sind die Konsequenz.
Im Halbfinal-Rückspiel zwischen Swansea und Chelsea sorgte Hazard 2003 für Schlagzeilen: In der 80. Minute flog der damals 22-Jährige vom Platz, nachdem er einen am Boden liegenden Balljungen in die Rippen trat.
Dieser rückte den Ball nicht schnell genug heraus, das ließ beim Stürmer die Sicherungen durchbrennen. Harzard forderte den Ball, der Balljunge gab diesen nicht her, woraufhin Hazard ihn schubste und auf den am Boden liegenden Jungen eintrat.
Sogar die Polizei befragte den 17-Jährigen und seinen Vater nach dem Spiel. Anklage wollten die beiden allerdings nicht erheben. Denn der Balljunge war sich seinem Schuldanteil bewusst – nach dem Spiel kam er in die Kabine und beide entschuldigten sich. Eine Sperre von drei Spielen musste Hazard trotzdem in Kauf nehmen.
Schon eine Weile her, aber immer noch unvergessen: 1988 nahm der damals 28-Jährige beim Spiel gegen Newcastle seine Manndeckung sehr ernst.
Als er vor Newcastles Jungstar Paul Gascoigne stand, kniff er diesem beherzt in die Weichteile. Zu diesem Zeitpunkt war Vinnie Jones bereits unter dem Spitznamen "The Axt" bekannt und gilt bis heute als einer der größten Rüpel der Fußballgeschichte.
Der gekniffene Gascoignes wusste den Angriff damals mit Humor zu nehmen und schickte Vinnie "The Axt" nach dem Spiel Rosen. Dieser antwortete ganz rüpelhaft und schickte eine WC-Bürste zurück.
Bayern Star Ribery kann richtig ungemütlich werden: Ohrfeigen, Ellbogen im Gesicht und weiteren Schubsereien stehen bereits in seiner Akte. Beim DFB-Pokal-Finale 2016 durfte Castro Bekanntschaft mit Riberys Hand machen.
In der 39. Minute kam es zwischen Ribery und dem Dortmunder Castro zu einem Gerangel an der Seitenlinie, der vierte Offizielle versuchte zu schlichten – ohne Erfolg. Ribery drückte Castro aggressiv seine Hand ins Gesicht. Sein Finger gelangte dabei ins Auge des Dortmund Spielers. Zu Unrecht sah Ribery nach dieser Aktion keine Rote Karte.
Beim Spiel Guangzhou R&F gegen Shanghai IPG löste Shanghais Superstar Oscar eine Massenschlägerei aus. Der ehemalige Chelsea Spieler schoss nach einem Foul den Ball mit voller Wucht auf zwei Gegenspieler.
Daraufhin wurde Oscar zu Boden gestoßen und eine wilde Schubserei auf dem Feld begann. Neben den Spielern mischten auch die Betreuer fleißig mit. Am Ende flogen zwei Spieler vom Platz – Oscar allerdings durfte bleiben und sah sonderbarerweise nicht einmal die Gelbe Karte.
Zum Abschluss noch ein Klassiker: Es ist das Achtelfinalspiel Deutschland gegen die Niederlande 1990. Der Niederländer Reijkard foult Rudi Völler und bekommt die Gelbe Karte. Doch dabei kann es Reijkard nicht belassen – als Völler ihm den Rücken zudreht, kommt er von hinten angelaufen und spuckt ihm in die Haare.
Völler empört sich laut und stürmt auf Reijkard zu. Der Schiedsrichter, der die Spuck-Attacke nicht gesehen hat, gibt Völler für seine Reaktion die Gelbe Karte.
Kurze Zeit später geraten die Beiden wieder im holländischen Strafraum aneinander – Rijkard zieht dem am Boden liegenden Völler am Ohr, Klinsmann kommt hinzu und es entsteht ein kurzes Gerangel. Dann fliegen sowohl Völler als auch Rijkard mit Rot vom Platz.