Der 15-jährige Moukoko wurde beim Derby gegen Schalke auch rassistisch beleidigt.Bild: imago images / Maik Hölter/TEAM2sportphoto
Fußball
19.10.2020, 08:2219.10.2020, 12:40
Borussia Dortmunds Toptalent Youssoufa Moukoko
ist im A-Juniorenspiel auf Schalke von Zuschauern schwer beleidigt
worden – nun wird wegen des möglicherweise auch rassistischen
Vorfalls ermittelt. "Der Deutsche Fußball-Bund duldet grundsätzlich
keinerlei Rassismus auf seinen Plätzen und tritt jeglicher Form davon
entschieden entgegen. Anfang der Woche wird der Kontrollausschuss
Ermittlungen aufnehmen und den Vorfall untersuchen", erklärte Thomas
Bergmann, das für die A-Junioren-Bundesliga zuständiges Mitglied des
DFB-Kontrollausschusses, am Sonntagabend.
Der 15-jährige Moukoko, der zum Profi-Kader des BVB zählt und nach
seinem 16. Geburtstag im November in der Bundesliga debütieren soll,
hatte am Nachmittag beim Dortmunder 3:2 alle drei Treffer der Gäste
erzielt – die Beleidigungen sind in der Stream-Übertragung der Partie
deutlich zu hören. "Das ist auf das Schärfste zu verurteilen", sagte
Schalkes Sportvorstand Jochen Scheider am Sonntag beim TV-Sender Sky.
Schalke entschuldigt sich
Es sei "nicht mehr in Worte zu fassen, was sich Menschen in der
heutigen Zeit erlauben", sagte Schneider. Schalke hatte zuvor bereits
bei Twitter geschrieben: "Bei allen Emotionen im Derby - solche
Beleidigungen verurteilen wir aufs Schärfste und lehnen sie
ausdrücklich ab." Beide Vereine benutzten auf ihrem Twitter-Account
den Hashtag #NoToRacism.
Die Gelsenkirchener kündigten Konsequenzen an: "Wir werden die
notwendigen Maßnahmen gemeinsam mit @s04fanbelange einleiten." Da nur
300 Zuschauer mit personifizierten Tickets bei der Partie anwesend
waren, hofft Schneider, diejenigen ausfindig machen zu können, die
sich wohl auch rassistisch geäußert hatten. Er habe sich im Namen des
Vereins Schalke 04 bei BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und
bei dem Spieler entschuldigt.
"Das Thema Werte hängt für mich ganz weit oben, deshalb war es genau
die richtige Reaktion, wie der Verein sich positioniert hat", sagte
Schalkes Trainer Manuel Baum bei Sky.
Moukoko äußert sich auf Instagram
Die Übeltäter seien "keine Fußballfans, sondern Menschen, die Hass verbreiten wollen", schrieb Moukoko in einem längeren Statement auf Instagram. "Ein Derby ist immer emotional für Spieler und Fans, aber am Ende sollte der Sport uns verbinden und Spaß machen und keine Grenzen zwischen uns setzen."
Moukoko fand klare Worte: "Ihr könnt mich hassen und beleidigen, aber ihr werdet mich niemals unterkriegen, denn was ich liebe werde ich immer tun und das ist Fußball spielen und Tore schießen."
Weiter schrieb er: "Ich bin stolz, mit dieser Hautfarbe geboren zu sein, und werde immer stolz sein. #blacklivesmatter"
(hau/mit dpa)
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