Es war ein wahres Relegationsdrama zwischen dem Hamburger SV und dem VfB Stuttgart am Donnerstagabend. Die Hamburger waren beim Hinspiel in Stuttgart deutlich unterlegen und kassierten eine deutliche 0:3-Niederlage. Für den Zweitligisten scheint der Aufstieg in die erste Fußball-Bundesliga damit wieder in weite Ferne gerückt zu sein.
Schon in der ersten Minute kassierten sie einen Gegentreffer von Konstantinos Mavropanos. Danach ging es nur noch weiter bergab. In der 51. Minute traf Josha Vagnoman und Serhou Guirassy legte in der 54. Minute nach. Der HSV fing sich nicht mehr und geht nun mit einem Rückstand von drei Toren ins Rückspiel am kommenden Montag.
Trainer Tim Walter versammelte die Mannschaft nach Apfiff um sich. Bei seiner Ansprache wollte er dann offenbar auch nicht gestört werden – ein Kameramann bekam das deutlich zu spüren.
Die Spieler des HSV standen nach dem Spiel im Kreis und Arm in Arm auf dem Platz um Tim Walter herum. Der heizte seinem Team ordentlich ein. Schließlich folgt in der kommenden Woche noch das Rückspiel zu Hause an der Elbe.
Und der Moment sollte offenbar auch nur ihm und der Mannschaft gehören. Als sich ein Kameramann der Szenerie näherte, gefiel Tim Walter das gar nicht. Er kam mit wütendem Ausdruck im Gesicht und erhobenem Zeigefinger auf den Kameramann zu und verscheuchte ihn. Zwischen den beiden stand nur noch der 19-jährige Nachwuchsverteidiger Nicolas Kisilowski, der sich überrascht umdrehte.
Der Hamburger SV muss nach der mangelnden Leistung in Stuttgart ganz schön Gas geben, um dem VfB den letzten verbliebenen Platz in der Bundesliga noch streitig zu machen. Der Zweitliga-Dritte geht als klarer Außenseiter in das Rückspiel am kommenden Montag. Trainer Tim Walter gab sich trotzdem zuversichtlich. "Wir müssen uns strecken, dass wir am Montag vielleicht das Unmögliche möglich machen", sagte Walter. Aber: "Wir geben auf jeden Fall nicht auf."
Sie würden sich "schütteln" und alles investieren, erklärte er. Das sei der Charakter der Mannschaft. "Es ist etwas entstanden zwischen Team und Fans. Wir wollen sie belohnen." Seine Hoffnung seien jetzt die Fans im heimischen Volksparkstadion.
(Mit Material von dpa und afp)