Am Donnerstagmittag verkündet Julian Nagelsmann in Berlin den deutschen EM-Kader. Überraschungen dürfte es dabei kaum noch geben, der Großteil der Nominierten wurde vom DFB zuvor bereits mittels einer Art Schnitzeljagd verkündet.
Von Borussia Dortmund haben sich dabei mit Nico Schlotterbeck und Niclas Füllkrug zwei Spieler einen Platz im deutschen Kader für die Heim-EM gesichert. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge wird am Donnerstag kein BVB-Profi mehr dazukommen.
Bastian Schweinsteiger hingegen sieht das anders. In seiner Kolumne für den "Kicker" schreibt der Weltmeister von 2014:
Der Dortmunder Kapitän wäre in der Tat ein überraschender Name, wurde er zuletzt doch gar nicht gehandelt. Vielmehr drehten sich die Berichte um den in der Champions League auftrumpfenden Mats Hummels sowie den pfeilschnellen Karim Adeyemi.
Über beide spricht Schweinsteiger nicht, stattdessen geht er auf das Comeback von Schlotterbeck ein. "Die schon bekannt gegebene Nominierung von Nico Schlotterbeck hat mich nicht verwundert", gesteht der 39-Jährige. Dennoch zeigt er sich als großer Fan des Innenverteidigers:
Generell werde es bei der EM 2024, wie bei jedem großen Turnier, vor allem auf eine gute Abwehr ankommen. "Du kannst nicht nur mit Offensivfußball eine erfolgreiche EM bestreiten, defensive Stabilität ist enorm wichtig", betont Schweinsteiger, der selbst insgesamt sieben große Turniere gespielt hat.
Dass der DFB schon Wochen vor dem Beginn der Heim-EM den Vertrag mit Bundestrainer Julian Nagelsmann um zwei Jahre verlängert hat, sei "grundsätzlich gut für die Nationalmannschaft. Denn er ist ein toller Trainer".
Dieser ersten positiven Einschätzung zum Trotz schiebt Schweinsteiger aber auch eine überraschende Einordnung hinterher: "Ob man diese Entscheidung vor dem Turnier treffen musste, lasse ich mal dahingestellt."
Dabei erinnert er sich an seine eigene Zeit als aktiver Spieler. "Mich hat die Frage, ob Jogi weitermacht oder nicht, bei einem Turnier eigentlich nie tangiert", erläutert er. Dies sei vielmehr "ein mediales Thema, hat für die Spieler aber keine Rolle gespielt".
Ohnehin ist für Schweinsteiger klar, dass die Vertragslaufzeit von Nagelsmann nicht in Stein gemeißelt sein muss: "Unabhängig davon, was auf dem Papier steht, wird man die Situation nach dem Turnier analysieren."
Sollte das DFB-Team entgegen aller Erwartungen etwa bereits in der Gruppenphase ausscheiden, so "werden natürlich Diskussionen folgen, ob diese Vertragsverlängerung die richtige Entscheidung war".