Nach Einschätzung des Virologen Jonas Schmidt-Chanasit kann das Spiel des FC Bayern gegen Atlético Madrid trotz der Corona-Infektion des Fußball-Nationalspielers Serge Gnabry stattfinden.Bild: imago images / kolbert-press/Christian Kolbert
Fußball
Nach Einschätzung des Virologen Jonas
Schmidt-Chanasit kann der Champions-League-Auftakt des FC Bayern
gegen Atlético Madrid trotz der Corona-Infektion des
Fußball-Nationalspielers Serge Gnabry am Mittwoch (21.00 Uhr/Sky)
stattfinden. "Mit einer regelmäßigen Testung, jeden Tag, kann man
ausschließen, dass dort ein infektiöser Spieler teilnimmt. So lange
alle negativ bleiben, kann man mit einer täglichen Testung
ausschließen, dass dort Infektionen stattfinden", sagte
Schmidt-Chanasit vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für
Tropenmedizin dem Sender Sky in einem Interview am Dienstagabend.
Auf die Frage, ob nicht bereits weitere Spieler angesteckt worden
sein könnten, sagte Schmidt-Chanasit: "Nein, das wäre sozusagen dann
auch sehr früh zu detektieren." Natürlich könne einer der Spieler
noch in der Inkubationszeit sein, aber eine Ansteckung anderer könne
man durch einen negativen PCR-Test eindeutig ausschließen. Man habe
dann ein nicht geringes Zeitfenster, in dem man sich frei bewegen und
an einem Spiel teilnehmen könne. "Das kann aber durchaus sein, dass
eine der Kontaktpersonen nach dem Spiel positiv getestet werden
kann", sagte der Wissenschaftler.
Gnabry am Dienstag noch beim Abschlusstraining des FC Bayern
In dem Hochsicherheitslabor seines Instituts würden ebenfalls
tägliche Testungen durchgeführt. Solange diese Tests negativ seien,
könnten die Leute ihren Aufgaben weiter nachgehen.
Bayern-Profi Gnabry hatte am Dienstagmittag noch am
Abschlusstraining der Münchner teilgenommen. Danach war sein
positives Testergebnis bekanntgeworden. Nach dem Befund werden alle
Bayern-Spieler am Mittwochmorgen erneut getestet. Es dürfen dann nur
jene Profis zum Spiel gegen Atlético in die Allianz Arena fahren,
deren Test negativ ist. Stehen mindestens 13 Spieler zur Verfügung
(einschließlich mindestens einem Torhüter), muss das Spiel
ausgetragen werden. Verhindert würde dies allerdings beispielsweise
durch die Anordnung einer Quarantäne für die gesamte Mannschaft durch
die Behörden.
(mse/dpa)
106. Minute am 5. Juli in Stuttgart: Jamal Musiala schießt von der Strafraumkante, Spaniens Marc Cucurella bekommt den Ball an die linke Hand. Schiedsrichter Anthony Taylor pfeift nicht. Kurze Zeit später fliegt die DFB-Elf nach einem Tor in der 120. Minute im EM-Viertelfinale gegen Spanien aus dem Turnier.