Für die Fußballerinnen des FC Bayern steht demnächst eine Premiere an. Am 22. März spielen sie im Viertelfinale der Women's Champions League gegen Paris Saint-Germain zum ersten Mal in der Allianz Arena. "Ein Meilenstein", schreibt Oliver Kahn, der Vorstandsvorsitzende der Bayern, dazu bei Twitter. Das Frauen-Team würde in der Allianz Arena die Bühne bekommen, die es verdient habe, so Kahn.
Der Tweet von Kahn rief die ehemalige Bayern-Spielerin Verena Schweers auf den Plan, die von 2016 bis 2020 in München spielte . "Yes Oliver Kahn! Wieder mal ein schönes Statement von einem Offiziellen – im Stadion hab ich dich aber noch nie gesehen", schrieb Schweers als Antwort auf Kahns Post.
An dem Vorwurf der Ex-Spielerin ist durchaus etwas dran. Kahn soll zwar schon mal bei den Frauen zugeschaut haben, doch auf der Tribüne sieht man ihn fast nie. Andere Mitglieder der Bayern-Führungsriege sind da schon involvierter. Präsident Herbert Hainer, Ehrenpräsident Uli Hoeneß und zuletzt auch Julian Nagelsmann, Trainer der Männer-Profimannschaft, verfolgen die Spiele der Frauen öfter vor Ort.
Beim Gewinn der letzten Meisterschaft saßen Hainer und der Ex-Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge auf der Tribüne, Kahn allerdings nicht.
Eine, auf die es im Viertelfinale gegen PSG ankommen wird, ist Mittelfeldspielerin Giulia Gwinn. Sie hält die Austragung von Highlight-Spielen in der Allianz-Arena für einen wichtigen Schritt.
Gegenüber "Bild" sagte sie: "Aber um noch mehr Werbung für den Frauenfußball zu machen, müssen wir vor allem bei Highlight-Spielen über größere Plattformen nachdenken, um zu zeigen, dass sich in den vergangenen Jahren viel getan hat."
Dass man während des Ligaalltags im Stadion auf dem FC Bayern Campus, das für 2500 Zuschauer Platz bietet, spiele, sei für sie vollkommen okay. "Ich spiele auch lieber vor ausverkaufter Hütte als in einem riesigen Stadion, in dem nur ein Block gefüllt ist."
(nik)