Niklas Süle wird den FC Bayern spätestens kommenden Sommer verlassen, das ist beschlossene Sache. Der deutsche Nationalspieler hat das ihm vorgelegte Angebot zur Vertragsverlängerung abgelehnt. Für Vorstandschef Oliver Kahn ist das ein "Abgang, der schmerzt", sein Vorgänger Karl-Heinz Rummenigge sieht das aber anders. Für ihn ist der Abgang des Innenverteidigers kein großer Verlust.
"Grundsätzlich hat Niklas ja relativ gute Talente in seiner Position: Er ist groß, kräftig, schnell, das Kopfballspiel könnte er vielleicht ein Stück verbessern. Er war immer ein brauchbarer Spieler", sagte Rummenigge bei "Sky" über Süle. "Das Problem ist: Er hat sich nie so richtig durchgesetzt auf seiner Position."
Bei einer besten Elf des aktuellen Bayern-Kaders "wäre Niklas Süle möglicherweise im Moment nicht dabei", so Rummenigge. "Das ist etwas, was er sich vielleicht auch mal überlegen sollte." Dass Süle bei den Bayern nicht wertgeschätzt wurde, stimmt Rummenigge zufolge nicht. "Man braucht nicht zu glauben, dass beim FC Bayern irgendein Spieler nicht wertgeschätzt oder gekuschelt wird."
Der 66-Jährige monierte außerdem, dass sich die Werte im Profifußball grundlegend verändert haben. "Wertschätzung wird eigentlich nur noch in Euros gerechnet und in nichts anderem", sagte er gegenüber "Sky" zum Fall von Süle.
Wo Süle in Zukunft spielen wird ist noch offen. Zuletzt kursierten immer wieder Gerüchte um einen Wechsel nach England zu Newcastle United oder dem FC Chelsea. In seinen bisher viereinhalb Jahren in München kommt Süle auf 158 Einsätze. Ein Höhepunkt seiner Bayern-Zeit war unter anderem der Gewinn des Triples aus Champions League, Bundesliga und Pokal.
(nik)