
Mick Schumacher kämpft aktuell um eines der letzten verbleibenden Formel-1-Cockpits für die kommende Saison. Bild: IMAGO/Motorsport Images
Motorsport
11.10.2022, 07:1411.10.2022, 07:14
Während es zwischenzeitlich recht düster um die Formel-1-Zukunft von Mick Schumacher aussah, mehren sich aktuell Stimmen, die seinen Fans Hoffnungen geben dürften. Jüngst bezifferte Micks Teamchef Günther Steiner die Chancen auf einen Verbleib des Deutschen beim Rennstall Haas gegenüber RTL auf "fifty-fifty".
Sollte das US-Team den Deutschen nach der Saison jedoch vor die Tür setzen, räumen ihm Expert:innen beim Hinterbänkler-Team Williams die größten Chancen auf ein F1-Cockpit ein. Aufgrund anhaltend schlechter Leistungen soll dort nämlich Stammpilot Nicholas Latifi vor dem Aus stehen.

Nicholas Latifi hat in der Formel 1 aktuell einen schweren Stand. Bild: LPS via ZUMA Press Wire / Alessio De Marco
"Mick ist eine Option, er hat es auch verdient, in der Formel 1 zu bleiben", sagt Williams-Teamchef Jost Capito, von RTL und ntv angesprochen auf das womöglich frei werdende Cockpit. "Ob das so kommt, wird man sehen, aber er ist definitiv eine Option für uns."
Allerdings betont Capito auch, dass es neben Mick noch andere aussichtsreiche Bewerber gebe. Da wäre zum einen Williams-Nachwuchsfahrer Logan Sargeant, der aktuell in der Formel 2 fährt und dort in der Weltmeisterschaft den dritten Rang belegt. "Er steht auch auf der Liste", sagt Capito über Sargeant, der aber in der Formel 2 noch die nötigen Punkte für seine F1-Superlizenz einfahren müsste.
Cockpit-Vergabe wohl erst nach der Saison
Für Mick bedeutet das vor allem: Ob er nächste Saison für Williams fährt oder nicht, wird sich wahrscheinlich erst nach der Saison entscheiden. "Ich denke, dass es kurz nach Abu Dhabi [letztes Rennen] oder ein, zwei Wochen danach der Fall sein sollte", sagt Capito zum Zeitpunkt der Fahrerentscheidung.
Niko Hülkenberg, der 2010 seine Formel-1-Karriere bei Williams startete und sich aktuell als Reservefahrer bei Aston Martin warm hält, spielt laut dem Teamchef keine Rolle in den Überlegungen von Williams. "Im Moment haben wir keinen Kontakt zu ihm."
Nyck de Vries hat wohl die besten Karten
Als vermutlich größter Konkurrent für Mick gilt aber Nyck de Vries. Der Niederländer war schon in Monza kurzfristig für Williams-Stammfahrer Alex Albon eingesprungen, der operiert werden musste. Mit Rang 9 legte de Vries ein eindrucksvolles Formel-1-Debüt hin und wurde anschließend von allen Seiten mit Lob überschüttet – auch von Williams-Verantwortlichen.
"Das Interesse von anderen Teams an Nyck de Vries ist relativ groß", sagt Capito und spielt auf Alpha Tauri an. "Da muss man sehen, wie er sich entscheidet. Wir können und wollen jetzt noch nicht entscheiden. Wenn er sich vorher für ein anderes Team entscheidet, dann ist das so."
Jost Capito hält viel von Mick Schumacher
Doch auch von Mick scheint der Teamboss angetan zu sein. Er traut ihm zu, "wirklich nach vorne zu kommen und ein sehr guter Fahrer in der Formel 1 zu sein". Ein Schumacher bei Williams zu sehen, "wäre sehr charmant", räumt Capito ein.
Beim jüngsten Rennen in Singapur belegte Mick Schumacher den 13. Platz. Video: YouTube/FORMULA 1
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