Aktuelle Themen
Die NFL hat in Deutschland Großes vor. Das verdeutlichte unlängst Liga-Boss Roger Godell, der im Rahmen des ersten Frankfurt-Spiels sagte: "Wir werden uns nicht von den Märkten verabschieden, die für unser Wachstum wichtig waren. Und Deutschland war für unser Wachstum von entscheidender Bedeutung."
Lange Zeit hatten ProSieben und ProSieben Maxx mit ihrer ranNFL-Crew einen großen Anteil an diesem Wachstum in Deutschland. Teil der Wachstumsstrategie der Liga ist nun aber auch, dass sich RTL ab dieser Saison die TV-Rechte gesichert hat. Seit dieser Saison laufen die Spiele am Sonntagabend im Free-TV und im Stream bei RTL+.
Das wird am 3. Dezember etwas anders sein. Der Kölner Sender streicht die NFL aus dem Hauptprogramm, aber nicht komplett aus dem Plan.
Wie ein RTL-Sprecher dem Branchenmagazin "DWDL" bestätigte, werden die Spiele lediglich auf dem Spartensender Nitro zu sehen sein. "RTL und Nitro sind Free-TV-Partner der NFL. Die Spiele am 3. Dezember werden wegen einer großen RTL-Sonderprogrammierung bei Nitro zu sehen sein", teilte ein Sprecher mit.
Statt Football werden an diesem Tag Filme wie "Findet Dorie" und "Zoomania" gezeigt. Um 19.05 Uhr, zur eigentlichen Übertragungszeit der NFL, zeigt RTL zudem das Special "Bauer sucht Frau – Neues Babyglück auf den Höfen".
Das soll jedoch eine Ausnahme bleiben. Wie der Sender auch mitteilte, wird es am 10. Dezember mit den regulären Sonntagsspielen weitergehen.
Schon zwei Wochen zuvor werden erste Partien auf dem Spartensender übertragen. Am 23. November, wenn in den USA Thanksgiving gefeiert wird, laufen auf Nitro die Partien zwischen den Green Bay Packers und den Detroit Lions sowie den Washington Commanders und den Dallas Cowboys. Am 24. November wird zudem das Spiel der Miami Dolphins gegen die New York Jets übertragen.
Schon seit dem Wechsel von ProSieben zu RTL zeigen sich die deutschen Football-Fans mit den Übertragungen beim Kölner Sender immer wieder unzufrieden. Unter dem Post von "DWDL" bei X, vormals Twitter, äußerte sich auch der Account von ranSport. Diese posteten lediglich zwei Augen, die vielsagend zur Seite schauen.
Viele User sehen die Änderungen vor allem in der Zuschauerquote begründet. Ein User schrieb bei X: "Bei ransport war man interaktiver Teilnehmer der Sendung. Bei RTL wird man zum Zuschauer degradiert".
Gegen die vermeintlich schlechten Quote wehrte sich Sportchef Andreas von Thien gegenüber der Deuschen Presse-Agentur schon vor einigen Tagen: "Es ist uns gelungen, bei der Gesamt-Reichweite und in allen relevanten Zielgruppen die Werte der Vorsaison zu übertreffen." Laut eigenen Angaben sei RTL bei den 14-49-Jährigen immer wieder Marktführer am Sonntag. Im Schnitt würden rund 750.000 Menschen die Spiele um 19 Uhr einschalten.
