Profifußballerin, TV-Expertin, dreifache Mutter und nebenbei setzt sie sich noch stark für Gleichberechtigung ein: Almuth Schult ist das Vorzeigebild im deutschen Frauen-Fußball.
Ihre erfolgreiche Laufbahn und ihr ausgelastetes Familienleben erwecken den Anschein, dass Almuth genug vom Profi-Sport hat. Doch vom Karriereende fehlt jede Spur: Almuth unterschrieb im April 2024 einen Vertrag beim Hamburger SV.
Wie bringt sie das unter einen Hut? Wir werfen einen genaueren Blick auf das Leben der Profi-Fußballerin.
Hier gibt es alle Infos über Almuth Schult.
Mit fünf Jahren ist Almuth zum ersten Mal auf dem Rasen aktiv. Schon in jungen Jahren stellte sie schnell ihre Fußballkünste unter Beweis. Gemeinsam mit dem Magdeburger FFC gelang ihr 2009 der Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord.
Ein Jahr später holte die Torhüterin mit der deutschen U-20-Nationalmannschaft den Weltmeister-Titel. Nebenbei absolvierte sie ihr Abitur und war in Sachsen-Anhalt die einzige Frau unter 258 Amateurfußballspielerinnen, die einen Vertrag kassierte – Frauen-Power pur.
Einen Großteil ihrer Karriere verbrachte Almuth Schult beim VfL Wolfsburg. Mit ihrer Mannschaft konnte sie zahlreiche Erfolge feiern. Dazu zählen unter anderem der Sieg in der UEFA Women’s Champions League 2014 oder die Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen zwei Jahre später mit der deutschen Nationalmannschaft.
Almuth hält einen beeindruckenden Rekord für die meisten Spielminuten ohne Gegentreffer. Zwischen dem 4. Oktober 2014 und dem 15. März 2015 blieb sie ohne Gegentor.
Beim FC SG Gartow zeigte sich ihr Fußball-Talent, kurz darauf wechselte sie zum Hamburger SV. Wenig später zog sie um und wurde deshalb Mitglied des Magdeburger FFC. 2011 spielte sie für zwei Jahre beim damaligen Bundesligisten SC 07 Bad Neuenahr und wechselte nach der Insolvenz des Vereins zum VfL Wolfsburg.
Den Wölfinnen blieb sie für neun Jahre treu und feierte mit der Mannschaft immense Erfolge. 2022 lehnte sie trotzdem eine Vertragsverlängerung ab und wechselte nach Los Angeles zu Angel City FC – ein überraschender und gewagter Schritt.
Der Vertrag lief nach 18 Monaten aus, wurde nicht verlängert und sie verließ das Team wieder. Jetzt kehrt sie dahin zurück, wo ihre Karriere begann: Seit April 2024 spielte sie wieder für den Hamburger SV.
Im Sommer 2024 gab der Verein Kansas City Current den Wechsel von Almuth Schult in die USA bekannt. Mit dem Club im Mittleren Westen hat sich die Torhüterin auf einen Vertrag bis zum Ende dieser Saison geeinigt. Damit zieht es sie schon zum zweiten Mal beruflich in die USA.
Die Torhüterin hängt ihr Privatleben nicht an die große Glocke und hält vor allem ihre Familie lieber von der Öffentlichkeit fern. Ihr Beziehungsstatus ist jedoch bekannt: Sie ist verheiratet. Wie lange die Ehe bereits hält und wie der Name ihres Partners lautet, ist nicht bekannt.
Mit ihm und ihren Kindern lebt sie in ihrem Heimatort Lomitz im Wendland, nicht weit entfernt von dem Bauernhof, auf dem sie aufgewachsen ist.
Inzwischen ist Almuth Mutter von drei Kindern. Im April 2020 brachte sie Zwillinge zur Welt und im Sommer 2023 wurde ihr drittes Kind geboren.
Ihr Mann, ihre Eltern, Schwiegereltern und Geschwister unterstützen sie, so erzählte sie, tatkräftig, damit sie ihrer Leidenschaft Fußball weiter nachgehen kann.
Für die Profi-Torhüterin war es nicht leicht, wieder auf das Niveau vor den Schwangerschaften zu kommen. Weniger Schlaf, Erholung und kaum freie Tage erschwerten ihr das Comeback. Der Verein und die Nationalelf griffen ihr so gut wie möglich unter die Arme.
Nun will sie für andere Fußball spielende Mütter, die ihre Laufbahn nicht beenden wollen, eine Inspiration sein.
Eines ist klar: Almuth Schult verdiente als Fußballerin nur einen Bruchteil dessen, was Männer in diesem Sport einstreichen. Wie hoch ihre Gehälter genau ausfielen, ist nicht bekannt. Schult merkte gegenüber dem NDR bereits an, dass ihr DFB-Kollege wohl "um das Hundertfache mehr" verdiene. Ihr Vermögen wird von "888Sport" auf ungefähr 500.000 Euro geschätzt.
Die Fußballerin prangert immer wieder die gewaltigen Unterschiede zwischen Männer- und Frauenfußball an. Deshalb setzt sich Almuth für bessere Bedingungen im Frauenfußball ein und ist Teil der Frauen-Initiative "Fußball kann mehr".
Während der EM 2021 fungierte sie als Teil des Fußball-Teams der "Sportschau" im Ersten. So kann sie nicht nur auf dem Platz ihre Expertise unter Beweis stellen, sondern auch am Rand des Feldes mit klaren Analysen und ihrer sympathischen Art überzeugen.
Seitdem ist sie als TV-Expertin und Co-Kommentatorin in der ARD im Einsatz. Schwerpunktmäßig wird sie zwar bei Live-Übertragungen des Frauen-Fußballs eingesetzt, jedoch scchloss sie sich auch dem On-Air-Team an, das für die Livespiele der Männer zuständig ist.
Für ihre TV-Auftritte kassierte Almuth in den Medien zahlreiche positive Bewertungen und großes Lob. Seit Oktober 2022 fungiert sie auch für den Streaming-Dienst DAZN als Expertin und Co-Kommentatorin bei Spielen der Fußball-Bundesliga, der UEFA Champions League und der UEFA Women’s Champions League.