Für die EM 2024 hat der Abwehrchef des DFB-Teams sogar eine eigene Playmobil-Figur bekommen. Watson blickt auf die Fußballkarriere des gebürtigen Berliners Antonio Rüdiger und skizziert seine wichtigsten Stationen.
Hier gibt es alle Infos über Antonio Rüdiger.
Die fußballerische Karriere startete für Antonio Rüdiger bereits in der Kindheit in Berlin, geboren wurde er im Stadtteil Neukölln. Mit sieben Jahren stand er für den VfB Sperber Neukölln in seiner Heimatstadt zum ersten Mal auf dem Platz.
Tatsächlich war dies für den Nachwuchsspieler aber keine einfache Zeit. "Ich musste raus aus Neukölln", stellte Rüdiger kürzlich im Podcast "Hätte ich das mal früher gewusst" mit Joyce Ilg und Chris Halb12 klar. Der Berliner Bezirk sorgt seit Jahren vor allem durch hohe Kriminalität und Geldwäsche für Schlagzeilen. "Wer mag nicht schnelles Geld", schmunzelte der Fußball-Star dazu.
Antonio Rüdiger selbst entschied sich aber für eine andere Art des Geldverdienens und verließ seine Heimat nach Intermezzi bei verschiedenen, lokalen Vereinen 2008 schließlich in Richtung BVB-Jugend.
Erst kürzlich hat der 31-Jährige nun aber wieder in Berlin die Gründung einer eigenen Mannschaft verkündet. Gemeinsam mit Deutschrapper Luciano baut er bis 2025 für die Kleinfeldturniere der neu gegründeten "Icon League" den F.C. Berlin City auf.
Nach einer steilen Jugendkarriere in Dortmund und Stuttgart formte Innenverteidiger Rüdiger seine eigenen Fertigkeiten zunächst bei der AS Rom und beim FC Chelsea. Die "Blues" blätterten damals bereits 35 Millionen Euro Ablöse für den Abwehrspieler hin.
Für Rüdigers aktuellen Verein war der DFB-Star hingegen ein echtes Schnäppchen: Real Madrid holte ihn ablösefrei aus England, nachdem sein Vertrag bei Chelsea ausgelaufen war. Seit der Saison 2022/23 spielt der Abwehrstar mit der Trikotnummer 22 auf dem Rücken bei den Königlichen.
Mit nur 17 Jahren trat Rüdiger erstmals auch für den DFB auf den Platz. Seine Karriere in der deutschen Nationalmannschaft begann 2010 in dem U18-Team. Bereits in seinem allerersten Länderspiel gegen die Ukraine erzielte er den ersten Treffer der Partie.
Insgesamt kommt der 31-Jährige mittlerweile auf mehr als 100 Einsätze im DFB-Dress, 68 davon hat er in der A-Nationalmannschaft absolviert (Stand: 31. Mai 2024). Hier hat Antonio Rüdiger übrigens die Nummer 2.
Besondere Popularität erreichte der Abwehrspieler vor allem durch teils als bedrohlich wahrgenommene Bilder bei der Europameisterschaft 2021. Sowohl beim Training als auch bei den Spielen tauchte Rüdiger plötzlich mit einer schwarzen Maske im Gesicht auf.
Viele Fans fragten sich daraufhin, was es mit der Maske auf sich hatte. Der Grund ist aber tatsächlich in der Fußballwelt nicht selten: Antonio Rüdiger hatte sich eine Verletzung zugezogen.
Während des Champions-League-Halbfinales einige Wochen zuvor hatte er einen Bruch am Jochbein erlitten. Damit dieser und auch die entsprechende Wunde gut abheilen konnten, verpassten ihm seine Ärzt:innen die schwarze Maske aus Carbon.
Derartige Modelle kommen bei Kontaktsportarten häufig als Schutz zum Einsatz. Nach der Europameisterschaft stand Rüdiger wieder ohne Maske auf dem Platz.
Antonio Rüdiger ist praktizierender Muslim und geht mit seiner Religion auch offen um. Mit einem entsprechenden Post auf Instagram sorgte der DFB-Star im März allerdings für heftige Schlagzeilen.
Zum Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan postete er ein Bild von sich auf dem Gebetsteppich, dabei erhob er den Finger zu einer Geste in Richtung Himmel. "Möge der Allmächtige unser Fasten und unsere Gebete annehmen", schrieb Rüdiger dazu.
Von vielen Seiten wurde die Geste allerdings als sogenannte Tauhid-Geste gedeutet. Diese ist wegen Missbrauchs durch die radikal-islamische Gruppe IS umstritten.
Unter anderem Ex-Bild-Chef Julian Reichelt betitelte Rüdigers Geste als "Islamisten-Gruß". Der DFB-Spieler erstattete daraufhin Strafanzeige.
Das Bundesinnenministerium erklärte im Zusammenhang mit dem Vorfall indes, dass der erhobene Finger als einfaches Glaubensbekenntnis von Muslim:innen zu werten ist.
Immer wieder spekulieren Fans und Außenstehende über die Herkunft von Antonio Rüdiger. Tatsächlich ist der DFB-Spieler in Berlin geboren und aufgewachsen.
Rüdigers Mutter Lily jedoch stammt aus Sierra Leone. Vor der Geburt ihres Sohnes war sie vor dem dortigen Bürgerkrieg nach Deutschland geflüchtet. Dort lernte sie Rüdigers Vater Matthias kennen, von dem der Fußballer auch seinen deutschen Nachnamen erhalten hat.
Für den 31-Jährigen besitzt die Familie einen hohen Stellenwert. Seine Wertevorstellungen seien bereits in der Kindheit stark durch seine alleinerziehende Mutter Lily geprägt worden, unterstreicht er immer wieder.
In den Stoff seiner Schuhe hat Rüdiger daher auch "Lily", den Namen seiner Mutter, einsticken lassen. "Sie ist die wichtigste Person in meinem Leben. Bei ihr kann ich sein, wie ich bin", erklärte der Abwehrchef gegenüber der "Bild".
Für das Heimatland seiner Mutter hat Antonio Rüdiger sogar eine eigene Stiftung gegründet. Gemeinsam mit der Hilfsorganisation BigShoe unterstützt die "Antonio Rüdiger for Sierra Leone"-Foundation vor allem Kinder und Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen in dem westafrikanischen Land.
So spendete Rüdiger seine Prämie von der Weltmeisterschaft 2022 für ein Projekt in Sierra Leone. Er wisse, "in welcher privilegierten Situation" er sich mittlerweile befinde, die Unterstützung sei für ihn daher "Ehrensache", zitiert ihn "tz". Mit der WM-Prämie dürfte ein Betrag im fünfstelligen Bereich an Sierra Leone geflossen sein.
Wie hoch das Gesamtvermögen von Fußballspielern ist, lässt sich oft schwer einschätzen. Der aktuelle Marktwert von Antonio Rüdiger beträgt laut transfermarkt.de 25 Millionen Euro.
Bei Real Madrid erhält Antonio Rüdiger laut des Portals "fussballtransfers.com" aktuell ein Jahresgehalt von 14,5 Millionen Euro. Beim DFB kommen außerdem Prämien, teils ebenfalls in Millionenhöhe, hinzu.
Im Vergleich zu anderen DFB-Stars besitzt Rüdiger zwar keine großen Werbeverträge. Durch unterschiedliche Social-Media-Kampagnen, etwa für die Sportmarke "Under Armour", lässt sich allerdings doch vermuten, dass das Gehalt des Abwehrstars regelmäßig weiter aufgestockt wird.