Erst am 9. Januar hat der Sport-Streaminganbieter Dazn neue Abo-Modelle eingeführt. So gibt es für 29,99 Euro nun sämtliche Sportarten, ab 24,99 Euro die Bundesliga und für 9,99 Euro etwa Darts und Handball. Nachdem viele Fans sich verärgert über die hohen Preise gezeigt hatten, erklärte Dazn-Chefin Alice Mascia jetzt, dass das Unternehmen inzwischen auch in eine völlig andere Richtung geht.
So sprach Mascia ein neues Großprojekt an, das Menschen den Zugang zu Sport ermöglichen soll. Gleichzeitig wolle man allerdings über den neuen Weg auch neue Kundschaft für sich gewinnen.
Passieren soll das zum einen über sogenannte Fast Channels, frei empfangbare, lineare und digitale Sender, die durch Werbung kostenlos sind. Wie Mascia gegenüber "DWDL" betonte, sei das "ein echter globaler und digitaler Trend, insbesondere beim jungen Publikum". Und weiter:
Wichtig sei daher auch, dass Dazn eine führende Rolle auf diesem Gebiet einnehme, was über mehrere Wege geschehe. So bietet der Streamingsdienst seit einigen Tagen auch Dazn Fast und Dazn Fast+ an, die über waipu.tv und Samsung TV+ verfügbar sind. Der Unterschied zwischen den beiden Channels liegt laut Mascia vorrangig bei Live-Übertragungen, die nur in der Plus-Variante enthalten sein soll. Übertragen werden hier etwa Spiele aus der französischen Ligue1 und der spanischen LaLiga.
Hinzu kommt eine Kooperation mit OneFootball in Deutschland und Österreich, durch die Fußballfans auch nur für einzelne Spiele zahlen können. Allerdings bleibt die Bundesliga auch hier exklusiv nur im Abo erhältlich, da die Kooperation nur die Serie A und die Ligue1 umfasst. Ab dem 4. Februar können hier Partien für einmalig 3,49 Euro live gestreamt werden. Freigeschaltet wird die Übertragung über die OneFotball-App. Dort soll es außerdem bald kostenlose Highlight-Clips zu den Spielen geben, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.
Mit den kostenlosen Kanälen wolle das Unternehmen nun aber auch die Stärke des frei empfangbaren Fernsehens ausnutzen, das eine große Bedeutung für deutsche Sportfans habe. Mascia bezeichnete die Sender in diesem Zusammenhang als Aperitif, da die Channels im Grunde einen Vorgeschmack auf die kostenpflichtigen Dazn-Inhalte bieten sollen:
Mit der Kooperation mit OneFootball wiederum plant Dazn, sich dem Konsumverhalten ihrer jüngeren Zielgruppe anzupassen. Bundesliga und Champions League bleiben allerdings kostenpflichtig nur im Abo erhältlich. Die Senderchefin wies die Kritik an der Preisentwicklung bei Dazn dabei noch einmal von sich. So argumentiert sie, dass auch andere Unternehmen in der Branche ihre Preise über die Jahre "signifikant erhöht" hätten. In Spanien und Italien zahle man zudem deutlich mehr für Sport als hierzulande.
Außerdem betonte die Chefin des Streamingdiensts erneut, dass die Erhöhung der Preise auch mit den teureren Rechten zusammenhänge. Zu Beginn des Streamingdienstes sei Dazn das "Netflix des Sports" gewesen, heute habe sich das geändert. Damals sei diese Herangehensweise aufgrund des Monopols von Sky richtig gewesen, inzwischen biete Dazn selbst jedoch den "den besten Premiumsport an einem Ort" an. Laut Mascia müsse sich das auch im Preis widerspiegeln.